Landeshauptstadt: MAUEROPFER

26. November 1961

Lothar Lehmann, ertrunken in der Havel nahe Sacrow in Höhe Fährstraße

Lothar Lehmann, geboren am 28. Januar 1942, stammte aus Falkensee und trat im September 1961 seien Dienst bei der Bereitschaftspolizei Groß Glienicke an. Am 26. November hatte er Dienst im Grenzgebiet bei Sacrow. Es war schon dunkel, als er die Flucht wagte, mit einem Trainingsanzug und einer Schwimmweste bekleidet in die Havel stieg und Richtung West-Berlin schwamm. Doch das Wasser war sehr kalt. Er erlitt einen Kreislaufkollaps und versank im Wasser. Grenzposten hatten mittlerweile den Fluchtversuch bemerkt. Als sie Lothar Lehmann aus dem Wasser zogen, hatte er bereits das Bewusstsein verloren. Auf dem Weg ins Bezirkskrankenhaus Potsdam verstarb er, laut Obduktionsbefund an „mittelbarem Ertrinken“, Kälteschock und Kreislaufkollaps. Seine Eltern wurden noch am gleichen Abend benachrichtigt.

18. April 1962

Peter Böhme und Grenzsoldat Jörgen Schmidtchen, beide erschossen am Gleisdreieck Potsdam-Griebnitzsee

Peter Böhme, geboren am 17. August 1942, war Offiziersschüler an einer Flak- Artillerie-Schule der Nationalen Volksarmee in Potsdam. Gemeinsam mit einem weiteren Offiziersschüler verließ er am 16. April 1962 unerlaubt die Kaserne; Pistolen und Munition nahmen sie mit. Beiden gelang es, sich zwei Tage lang zu verbergen. Am 18. April versuchten sie, am Gleisdreieck Griebnitzsee/Kohlhasenbrück nach West-Berlin zu flüchten. Der Fluchtversuch wurde entdeckt. Bei einem Schusswechsel zwischen den Flüchtenden und sie verfolgenden Grenzsoldaten wurde Peter Böhme tödlich getroffen. Ebenfalls getötet wurde der Gefreite Jörgen Schmidtchen, geboren am 28. Juni 1941, der als Postenführer der DDR-Grenztruppen die Flucht verhindern wollte.

11. Juni 1962

Erna Kelm, ertrunken in der Havel

Erna Kelm, in Frankfurt (Oder) am 21. Juli 1908 geboren, schwamm am 11. Juni durch die Havel in Richtung Nikolskoe, um nach West-Berlin zu flüchten. Dabei erlitt sie einen Herzschlag und ertrank. Ihr Leichnam wurde in West-Berlin geborgen.

8. Juli 1962

Herbert Mende, er starb an der Glienicker Brücke

Herbert Mende, geboren am 9. Februar 1939, wurde am 8. Juli kurz nach Mitternacht in der Nähe der Glienicker Brücke im Grenzgebiet entdeckt und festgenommen. Als er versuchte, sich der Festnahme zu entziehen, wurde er beschossen und tödlich verletzt.