Landeshauptstadt: Mehr Geld für das Lepsiushaus
Engagement der Kirche für Potsdamer Gedenkstätte
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Nauener Vorstadt - Das Lepsiushaus rechnet mit einer Erhöhung seiner jährlichen Mittel. 45 000 Euro will der Kirchenkreis Potsdam in den nächsten zwei bis drei Jahren jährlich zur Finanzierung der Gedenk-, Forschungs- und Begegnungsstätte in der Großen Weinmeisterstraße beitragen. Später werde der Zuschuss von der Landeskirche Berlin-Brandenburg und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) übernommen, sagte der Geschäftsführer des Lepsiushauses, Peter Leinemann, am Montag den PNN.
Der derzeitige Jahresetat beträgt 90 000 Euro und wird vom Land Brandenburg und der Stadt Potsdam getragen, so Leinemann weiter. Mit diesem Geld würden 0,85 Stellen finanziert, die sich drei Mitarbeiter teilen. Eine ständige Öffnung des ehemaligen Wohnhauses des Theologen und Humanisten Johannes Lepsius (1858-1926) sei damit nicht zu gewährleisten. Derzeit ist das Haus nur für Führungen und Veranstaltungen geöffnet, so Leinemann. Ferner bestehe der Wunsch, die Bildungsarbeit zu intensivieren. Der Arbeitsschwerpunkt der derzeitigen Mitarbeiter liege in der Forschung. Leinemann erklärte, das Geld aus dem Potsdamer Kirchenkreis könne für eine halbe Pädagogenstelle sowie für Sachmittel ausgegeben werden. Die Ausstellung müsse um multimediale Komponenten erweitert werden, um jüngere Besucher besser zu erreichen. Die Herbstsynode des Potsdamer Kirchenkreises hat den Beschluss für den Zuschuss an das Lepsiushaus aber auf das Frühjahr 2013 verschoben.
Mit seinem 1916 publizierten „Bericht über die Lage des armenischen Volkes in der Türkei“ hatte Johannes Lepsius weltweit auf den Genozid an den Armeniern 1915/16 aufmerksam gemacht. Am 16. Juni 2005 hatten alle Fraktionen des Bundestags eine Resolution „Erinnerung und Gedenken an die Vertreibung und Massaker an den Armeniern 1915“ verabschiedet, die Ausgangspunkt war für eine Anschubfinanzierung des Bundeskulturbeauftragten für das Lepsiushaus. gb
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