Sport: Mehr Image und über 60 000 Euro winken
Maria Makowska will am Sonntag mit Turbine Potsdam im vierten Endlauf endlich ins DFB-Pokalfinale
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Maria Makowska will am Sonntag mit Turbine Potsdam im vierten Endlauf endlich ins DFB-Pokalfinale Von Michael Meyer 0:2, 2:4 nach Elfmeterschießen und 2:3 heißen die Ergebnisse des 1. FFC Turbine Potsdam in seinen bisherigen DFB-Pokal-Halbfinalspielen 1999 beim FCR Duisburg, 2001 gegen Flaesheim-Hillen sowie 2002 beim Hamburger SV. Im vierten Anlauf soll nun am Sonntag beim FFC Brauweiler Pulheim (13 Uhr, Abtei-Sportpark Donatusstraße) endlich der Sprung ins Endspiel am 29. Mai im Berliner Olympiastadion gelingen. Cupverteidiger 1. FFC Frankfurt hat das Finale am vergangenen Sonnabend durch ein 4:1 gegen den FFC Heine Rheine bereits erreicht. Als einzige „Turbiene“ hat Maria Makowska bisher alle Halbfinalspiele ihres Vereins miterlebt. Sie ist älteste (35 Jahre) und dienstälteste (seit 1996) Potsdamer Kickerin, zudem seit Jahren Kapitän der polnischen Nationalmannschaft (in 18 Jahren 87 offizielle Länderspiele), mit der sie erst kürzlich nahe Mailands 1:1 gegen Italien spielte. „Ich glaube, diesmal gewinnen wir endlich, obwohl es in Brauweiler sehr schwer wird“, meinte die bescheidene Abwehrspielerin und verspricht: „Ich will alles dafür tun.“ Das Berliner Olympiastadion kenne sie schon, „weil ich mir dort vor einigen Jahren mal mit einigen Bekannten ein Heimspiel von Hertha BSC angeguckt habe. Jetzt will ich da selbst bald spielen!“ Dazu aber muss Makowska „wieder an frühere Leistungen anknüpfen“, fordert ihr Trainer Bernd Schröder. „In den letzten zwei Wochen war sie weit von ihrer Normalform entfernt. Als unsere erfahrenste Spielerin muss sie auch mehr ihre Rolle als Führungsperson praktizieren. Man darf von ihr verlangen, dass sich in schwierigen Partien die jüngeren Spielerinnen an ihr aufrichten können.“ Das Pokal-Endspiel ist für den Bundesliga-Spitzenreiter aus zwei Gründen eminent wichtig. Da ist zum einen die finanzielle Seite: Jeder Finalist kassiert – unabhängig vom Ausgang des Spiels – 60 000 Euro, „die wir natürlich brauchen, um das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft schaffen zu können“, so Schröder. „Außerdem kann das Endspiel im Olympiastadion durch die Vereine zusätzlich vermarktet werden. Der DFB lässt den Finalisten Freiraum dafür.“ Und da ist zum anderen der mögliche Imagegewinn. „Schon mit dem Einzug ins Endspiel und natürlich um so mehr mit einem Pokalgewinn erhöht sich die Attraktivität des Klubs für weitere Sponsoren“, weiß Turbines Trainer. Der seine Potsdamerinnen übermorgen beim Bundesliga-Tabellen-Vorletzten Brauweiler „nicht als Favoriten“ sieht. „Meiner Meinung nach stehen die Chancen fifty-fifty“, erklärt der Übungsleiter. „Was die vermeintliche Favoritenstellung auf dem Papier wert ist, haben in dieser Woche ja schon Bremen und Mönchengladbach im Pokal-Halbfinale der Männer erlebt. Das Spiel beginnt mit 0:0 und wir werden unser ganzes Leistungsvermögen abrufen müssen, um am Sonntag zu bestehen.“ Zumal der Gastgeber – 1991, 1994 und 1997 selbst Pokalsieger – doppelt motiviert sei. „Brauweiler hat finanzielle Probleme und könnte sich mit den 60 000 Euro sanieren, außerdem würde der Finaleinzug Kräfte im Abstiegskampf freisetzen“, warnt er. Während Brauweilers Coach Peter Angenendt Jutta Nardenbach (Innenbandriss im rechten Knie) und eventuell Nicole Brandebusemeister (Zerrung) ersetzen muss, reist Schröder morgen mit seinem kompletten Kader bis Köln-Levenich, „wo wir uns im Hotel nochmal sammeln werden“. Nadine Angerer kann wieder ins Tor zurückkehren, Conny Pohlers hat ihre Grippe überstanden, Ariane Hingst trainiert nach grippalem Infekt seit gestern wieder. Noch Fanbus-Plätze frei Für Turbine Potsdams Fanbus zum Pokalhalbfinalspiel nach Brauweiler (Abfahrt Sonntag 5.30 Uhr ab Luftschiffhafen) sind noch einige letzte Plätze frei. Die Fahrt kostet 30 Euro, Interessenten melden sich bitte telefonisch unter 0178/74 51 747.
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