Landeshauptstadt: „Mehr Juden ins Kino“
330 Gäste bei Eröffnung des Jüdischen Filmfestivals
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Berliner Vorstadt - Eine solche Kulisse für einen Roten Teppich gibt es in Berlin einfach nicht: „Dieser Ort ist ein Traum“, schwärmte Nicola Galliner am Montagabend vor dem Hans Otto Theater, den sonnenbeschienenen Tiefen See mit dem Babelsberger Park im Rücken. Zum zweiten Mal in Folge gab die Initiatorin und Leiterin des Jüdischen Filmfestivals Berlin und Potsdam diesmal der Landeshauptstadt den Vorzug des Eröffnungsabends: Rund 330 Gäste kamen dafür am am Montag in die Schiffbauergasse, darunter neben den Festivalpaten Richy Müller und Meret Becker auch der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Plaetzeck (SPD) als Schirmherr des Festivals, Schauspieler Otto Sander, Liedermacher Wolf Biermann, TV-Journalist Günther Jauch mit seiner Frau Thea – die den kurzen Anfahrtweg mit dem Fahrrad zurücklegten –, Zeitzeugin Margot Friedländer, Playboy Rolf Eden, Ex-Model Veruschka von Lehndorf, Regisseur Sönke Wortmann und Max Raabe mit dem Palastorchester.
Der „Mann mit der Schellackstimme“, wie Richy Müller ihn nennt, stand bei der Gala im Mittelpunkt: Denn eröffnet wurde das Filmfestival unter dem frech formulierten Motto „Mehr Juden ins Kino“ mit der Weltpremiere der Konzertreise-Dokumentation „Max Raabe in Israel“. Der Musiker war dort vor anderthalb Jahren erstmals mit seinem Programm mit Liedern jüdischer Komponisten aufgetreten. Die Reaktionen des Publikums seien überwältigend gewesen, erinnerte sich Raabe auf dem Roten Teppich: „Es war sehr anrührend, Geschichten anzuhören von Menschen, die aus Berlin kamen und gerne hiergeblieben wären, aber nicht durften.“ Für Festivalchefin Galliner war die Premiere ein Höhepunkt in der 18-jährigen Festivalgeschichte. Angefangen habe man 1995 im Berliner Kino Arsenal mit nur zwölf Filmen, erinnerte sie sich: „Jetzt sind wir volljährig!“ Sorgen mache ihr aber die Finanzierung: „Es ist jedes Jahr ein Kampf.“ jaha
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