Landeshauptstadt: Mehr Sonntage zum Bummeln Initiative zur Lockerung des Ladenschlusses
Einzelhändler machen Stimmung für eine Lockerung der Sonntagsöffnungszeiten: Die Liberalisierung der Ladenöffnung und eine Angleichung an die Regelung in Mecklenburg-Vorpommern hat sich die neue Interessengemeinschaft „Weltoffenes Brandenburg“ zum Ziel gesetzt. Hinter der Initiative, die im Februar gegründet wurde, stehen rund 150 Sympathisanten aus Handel und Gastronomie aus Potsdam und dem Land Brandenburg, sagte Mitinitiator Jürgen Riedel, Betreiber des Bekleidungsgeschäfts Society Potsdam in der Brandenburger Straße, vor Journalisten.
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Einzelhändler machen Stimmung für eine Lockerung der Sonntagsöffnungszeiten: Die Liberalisierung der Ladenöffnung und eine Angleichung an die Regelung in Mecklenburg-Vorpommern hat sich die neue Interessengemeinschaft „Weltoffenes Brandenburg“ zum Ziel gesetzt. Hinter der Initiative, die im Februar gegründet wurde, stehen rund 150 Sympathisanten aus Handel und Gastronomie aus Potsdam und dem Land Brandenburg, sagte Mitinitiator Jürgen Riedel, Betreiber des Bekleidungsgeschäfts Society Potsdam in der Brandenburger Straße, vor Journalisten. Das Ziel: Läden sollen an 40 Sonntagen im Jahr von 13 bis 18 Uhr öffnen dürfen – bislang ist das nur an maximal sechs, von der Kommune festgelegten, Sonntagen möglich.
Die Händler strebten damit vor allem eine Gleichbehandlung mit der Konkurrenz aus dem Internet an, sagte Mitinitiator Toni Bentrup, der in Potsdam das Modegeschäft Gerry Weber in der Friedrich-Ebert-Straße betreibt. Internetriesen wie Amazon und Zalando bekämen vom Land nicht nur finanzielle Unterstützung für die Ansiedlung, sondern ihnen sei es auch erlaubt, sonntags Pakete zu packen: „Diese Unternehmen werden mit Sondergenehmigungen und öffentlichen Mitteln ausgestattet – die Innenstadthändler nicht.“ Die Sonntage seien vor allem für die Händler in Tourismus-Zonen wie dem Holländischen Viertel wichtig – Touristen seien geöffnete Geschäfte am Sonntag gewohnt, Händler könnten dann teils mehr Umsätze erzielen als werktags.
Bei einer Umfrage der Initiative unter den Parteien vor der Landeswahl äußerte sich die Politik aber überwiegend zurückhaltend zu dem Anliegen, das in der Vergangenheit unter anderem vom Handelsverband Berlin-Brandenburg, vom Einzelhandelsverband Berlin-Brandenburg, von der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK) und von der Innenstadthändlervereinigung AG Innenstadt unterstützt wurde. Die geltenden Ladenöffnungszeiten hätten sich „weitestgehend bewährt“, heißt es im Schreiben der SPD. Der Koalitionspartner Die Linke scheute sich vor einer klaren Stellungnahme und verwies auf das Gespräch mit den Kandidaten. Die CDU nannte eine Anpassung an Berliner Verhältnisse – dort sind pro Jahr zehn verkaufsoffene Sonntage möglich – als Minimalziel, hält aber auch die Regelung von Mecklenburg-Vorpommern für wünschenswert. Für eine Liberalisierung sprach sich auch die FDP aus. Die Grünen lehnen eine Änderung dagegen ab – fordern aber, dass Gleiches „in Brandenburg für die Lagerstandorte von Internethändlern wie Amazon und Zalando gelten“ müsse. Die Initiative will nun die Wahl abwarten und danach entscheiden, wie sie weiter vorgeht. jaha
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