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Regionalexpress zwischen Potsdam und Werder: Mehr Zug gibt’s nicht
Die Züge der Regionalexpresslinie 1 fahren derzeit im 30 Minuten-Takt. Daran wird auch sich vorerst nichts ändern: Potsdams Stadtverwaltung erteilt dem Vorschlag, dass mehr Züge zwischen Potsdam und Werder verkehren sollen, nun eine Absage.
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Potsdam - Das Zugangebot für Pendler zwischen Potsdam und Werder (Havel) wird sich auf absehbare Zeit nicht verbessern. Die Potsdamer Stadtverwaltung erteilt einer Verdichtung des Takts des Regionalexpresses 1 zwischen Werder und Berlin-Ostbahnhof vorerst eine Absage. Das geht aus einer Mitteilungsvorlage der Verwaltung für die Sitzung der Stadtverordneten am 1. Juli hervor.
Vorausgegangen war ein Beschluss der Stadtverordneten im Mai. Auf SPD-Antrag sollte geprüft werden, unter welchen Bedingungen ein 15-Minuten-Takt des RE1 in der Hauptverkehrszeit eingerichtet werden kann. Derzeit fahren die Züge alle 30 Minuten.
Verdichtung der Linie RE 1 nicht realisierbar
Die Stadtverwaltung führt nun in ihrer Absage als Grund hohe Kosten und schwierige Rahmenbedingungen an. „Für eine Taktverdichtung sind zusätzliche Aufwendungen von mindestens drei Millionen Euro pro Jahr notwendig“, heißt es in der Mitteilung an das Stadtparlament. Außerdem verweist die Verwaltung auf das brandenburgische Infrastrukturministerium und den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg. Im laufenden Verkehrsvertrag zwischen dem Land Brandenburg und der Deutschen Bahn sei eine Verdichtung der Linie RE1 kurzfristig nicht realisierbar, heißt es. Das Land, dass die zusätzlichen Züge bestellen müsste, will also derzeit kein zusätzliches Geld ausgeben. Stattdessen wird darauf verwiesen, dass zwischen Golm und Berlin mit der Linie RB 21/22 bereits ein Viertelstundentakt in der Hauptverkehrszeit bestehe. Dieses Angebot ist für Pendler zwischen Werder und Potsdam jedoch wenig hilfreich.
Im Auftrag des Ministeriums habe die Deutsche Bahn die infrastrukturellen Anforderungen geprüft – also die Auslastung der Strecke und die zur Verfügung stehenden Gleise zum Ein- und Ausfädeln an Bahnhöfen. „Das Ergebnis zeigt, dass freie Streckenkapazitäten äußerst begrenzt sind“, so die Stadtverwaltung.
Mehr Züge zwischen Potsdam und Werder langfristig möglich
Langfristig könnte die Zugverbindung von Werder nach Potsdam und weiter nach Berlin allerdings doch besser werden: Aktuell untersuche das Infrastrukturministerium eine mögliche Anpassung des Angebots an die Nachfrage, heißt es in der Mitteilung an die Stadtverordneten. Für einen künftigen Landesnahverkehrsplan werde auch geprüft, ob eine Taktverdichtung möglich sei und wie sie sich auswirke. Über das Ergebnis der Untersuchung könne die Verwaltung noch nicht abschließend berichten. Sobald voraussichtlich Anfang 2016 das Ergebnis vorliege, werde die Stadtverordnetenversammlung unterrichtet.
Eine Taktverdichtung zwischen Werder und Potsdam hatte zuletzt auch die CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig gefordert. Sie hatte auch einen Vorschlag zur Finanzierung: Potsdam solle auf die umstrittene Einengung der Zeppelinstraße verzichten, von der viele Einpendler aus Werder und Schwielowsee betroffen sind. Mit dem eingesparten Geld sollten zusätzliche Züge finanziert werden.
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