Landeshauptstadt: Millionen für die Waldstadt

Platzeck überreicht Förderbescheid für Turbine-Sportareal / OSZ II-Sporthallen vor Sanierung Waldstadt. Ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk bekam die Stadt Potsdam am Montag von Matthias Platzeck, auf ein anderes wartet sie weiter. Während Brandenburgs Ministerpräsident gestern eine Förderzusage in Höhe von 1,635 Millionen Euro für die Sanierung der Sportanlage von Turbine Potsdam in der Waldstadt an Oberbürgermeister Jann Jakobs übergab, wartet die Stadtverwaltung noch auf den Fördermittelbescheid für das Oberstufenzentrum II samt Sporthalle. Dort sollen zwischen 2005 und 2007 insgesamt etwa 14 Millionen Euro verbaut werden. Schon im kommenden Jahr erhält der Landesstützpunkt Frauenfußball an der Drewitzer Ecke Erich-Weinert-Straße ein modernes Domizil. Entlang der beiden Sportplätze soll ein hundert Meter langes (dreifach für Durchfahrten unterbrochen) und 4,40 Meter breites Funktionsgebäude mit acht Umkleidekabinen sowie Vereinsbüros und Tagungsräumen entstehen. Zudem soll die bisher unbefestigte Zufahrt zum Sportgelände erneuert, die Sportanlage mit einem wildschweinsicheren Zaun umgeben und das alte, mit Asbestplatten gebaute Funktionsgebäude sowie die auf dem Gelände befindlichen Garagen abgetragen werden. Die für den Bau ab dem kommenden Frühjahr vorgesehenen Mittel von 2,1 Millionen Euro sind nach PNN-Informationen jedoch noch nicht vollständig gedeckt. Zwar gibt die Stadt zu den 1,635 Millionen Euro aus dem Landes- und EU-Programm „Zukunft im Stadtteil“ (ZiS) 400 000 Euro dazu, doch beträgt die bislang prognostizierte Deckungslücke noch mehr als 60 000 Euro. Diese Summe sei variabel, heißt es aus der Stadtverwaltung, denn keiner könne derzeit die genauen Kosten für den Hochbau beziffern. Für die Sanierung des Hartplatzes sind – je nach Kosten des Vereinsheimes – 200 000 Euro im Höchstfall eingeplant. Der Belag der Spielfläche stehe jedoch noch nicht fest. Favorisiert wird weiterhin eine von den Fußballern ungeliebte Variante aus Lavagestein. Die am vorderen Rand des Areals befindliche Sportanlage der Faustballer, die im Herbst von Wildschweinen umgegraben wurde, soll laut der Sportbeigeordneten Gabriele Fischer bis zum Mai 2004 wieder spielfähig gemacht werden. „Die Baumaßnahmen gelten sowohl dem Leistungs- als auch dem Freizeitsport“, sagte Jann Jakobs anlässlich der Fördermittelübergabe, an der neben Platzeck auch Brandenburgs Bauminister Frank Szymanski sowie Landtagspräsident Herbert Knoblich teilnahmen. Der von der nächtlichen Sitzung im Vermittlungsausschuss zur Steuerreform in die Waldstadt gereiste Ministerpräsident hatte zusätzlich Geld für ein Trainingslager des Frauenfußball-Nachwuchses im Gepäck und die Firma Galabau AG einen Vereinsbus für die Jugendkickerinnen. „Diese Förderungen sind zuvorderst dem Ruf von Turbine Potsdam zu verdanken“, sagte Platzeck, bekennender Fan des Turbine-Bundesliga-Teams, und fügte hinzu: „Meine Türen sind offen, ob dahinter noch etwas liegt, weiß ich nicht.“ Hallenflächen spielfähig halten Nicht zu öffnende Fenster, Stockflecken in den Duschen und Heizungen, die sich nicht regulieren lassen, waren gestern Themen beim Rundgang der Sportbeigeordneten Gabriele Fischer sowie Schulleiterin Christina Weigel am Oberstufenzentrum II. Die Schüler des OSZ II sollen von 2005 an für zwei Jahre in die jetzige, laut Schulentwicklungsplan von der Schließung bedrohte Marie-Curie-Gesamtschule an den Schlaatz umziehen, damit der Standort am Jagenstein saniert werden kann. Dann soll neben dem Schulhaus auch die Sporthalle zum Jagenstein aus Landesmitteln finanziert werden, für die Kahleberg-Sporthalle ist im Jahr 2005 die Summe von 260 000 Euro im Etat der Stadt Potsdam eingeplant. Bis dahin will die Stadtverwaltung versuchen, die Sporthallenflächen spielfähig zu halten und „beseitigt gesundheitsgefährdende Zustände“, so Fischer. Bis Februar 2004 könnten die Notstandsanierungen laut Mitarbeitern der Verwaltung abgeschlossen sein. Jan Brunzlow