Landeshauptstadt: Ministerium rüffelt Stadt wegen Regen Groß Glienicker See: Konzept im September
Groß Glienicke - Das brandenburgische Umweltministerium setzt Potsdams Verwaltung wegen des Konzepts zur Straßenentwässerung für den Groß Glienicker See unter Druck. In einem den PNN vorliegenden Schreiben vom Mai schreibt das Ministerium zur derzeitigen Praxis, Regenwasser aus dem Ort direkt in den See zu leiten: „Der rechtswidrige Zustand ist schnellstmöglich zu beenden und unerlaubte Einleitungen zu unterbinden.
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Groß Glienicke - Das brandenburgische Umweltministerium setzt Potsdams Verwaltung wegen des Konzepts zur Straßenentwässerung für den Groß Glienicker See unter Druck. In einem den PNN vorliegenden Schreiben vom Mai schreibt das Ministerium zur derzeitigen Praxis, Regenwasser aus dem Ort direkt in den See zu leiten: „Der rechtswidrige Zustand ist schnellstmöglich zu beenden und unerlaubte Einleitungen zu unterbinden.“
Die so vom Ministerium gerügte Praxis besteht laut Andreas Menzel als Grünen-Ortsbeiratsmitglied in Groß Glienicke „seit Jahren“. Noch im November 2007 habe die Straßenbauverwaltung der Stadt zusammen mit der Energie und Wasser Potsdam (EWP) ein Straßenentwässerungskonzept vorgelegt, mit dem weitere Straßenabwässer eingeleitet werden sollten, erklärte Menzel gestern in einer Mitteilung. Das Schreiben des Ministeriums wertete er als „Meilenstein“ für seine stetige Kritik am Umgang mit Regenwasser in seinem Ortsteil. „Von Erfolg kann man aber erst reden, wenn keine Dreckbrühe mehr in den beliebten Badesee geleitet wird“, so Menzel. Auch das Landesumweltamt hatte dieses Jahr davor gewarnt, Regen ohne größeren Filter in den See einzuleiten: Dies könne zu Algenwachstum und im Extremfall sogar zu einem Fischsterben führen (PNN berichteten).
In der Verwaltung arbeitet man indes nach eigenen Angaben zusammen mit der EWP an einem überarbeiten Regenwasser-Plan. „Das neue Konzept soll Mitte September fertig sein“, sagte gestern Stadtsprecherin Rita Haack auf Anfrage. Dann sollten auch die nötigen Genehmigungen für die zwei Einleitstellen vor Ort beantragt werden. Eine Frage über mögliche Fehler der Verwaltung bei der Erstellung des ursprünglichen Konzepts ließ sie offen: „Das Straßenentwässerungskonzept sollte aufzeigen, wohin das oberflächlich anfallende Niederschlagswasser abgeleitet werden kann.“ Bei der nötigen Nachuntersuchung würden nun alle Stellungnahmen berücksichtigt. Das Land zeigt sich in diesem Punkt auch kompromisslos: Die Einleitungen könnten „jederzeit“ untersagt werden, „wenn sich keine zeitnahe Lösung abzeichnet“. Henri Kramer
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