Landeshauptstadt: Mit Bildung in die Zukunft
16. Märkische Bildungsmesse noch bis heute geöffnet
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Babelsberg - „Bildung ist unser aller Zukunft.“ Das sagte die brandenburgische Bildungsministerin Martina Münch (SPD) bei der Eröffnung der 16. Märkischen Bildungsmesse am gestrigen Freitag in der Babelsberger Metropolishalle. Zwar müssen auch die bildungsfernsten Menschen hierzulande nicht mehr unter solchen unwürdigen Bedingungen leben wie im Film Metropolis die in der Unterstadt schuftenden Arbeiter. Aber eine exzellente berufliche Bildung sei guter Schutz vor Armut.
Wer also auf der Suche nach einer Lehrstelle ist, kann sich noch heute an den Ständen etlicher Firmen über Berufsbilder und konkrete Lehrstellenangebote informieren. Unter den Ausstellern sind auch viele Bildungsträger wie Berufsschulen und Oberstufenzentren. In einem sogenannten Mediabus können sich Messebesucher aber beispielsweise auch einfach mit den Möglichkeiten des Internets vertraut machen. Der Mediabus rollt im Auftrag des Bundesforschungsministeriums durch die Lande und ist mit Internetarbeitsplätzen ausgestattet. Mit der „Initiative Internet erfahren“ wolle man insbesondere Senioren, Randgruppen, aber auch Jugendliche an das Internet heranführen, so Frank Bauer von der Initiative. Am gestrigen Vormittag waren es allerdings wohl ausschließlich die Jugendlichen, die im Mediabus die Internetzugänge nutzten.
Auch unter den Ausstellern vertreten sind Industrieunternehmen und Versicherungen, kleinere Handwerksbetriebe und die öffentliche Verwaltung. Selbst die Bundeswehr reiht sich in das Heer der Aussteller ein. Tenor vieler Aussteller ist, dass es derzeit an geeigneten Bewerbern mangele. Anett Orive von der Firma Lekkerland zum Beispiel sagte, dass das Unternehmen nicht genügend geeignete Azubis finde. „Dreckig machen“ wolle sich heute ohnehin kaum noch jemand, so Orive. Für die Ausbildung im Groß- und Außenhandel finde man zwar noch Azubis. Bei den Berufskraftfahrern und den Fachkräften für Lagerlogistik sei das schon schwieriger.
Ministerin Münch machte denn auch deutlich, dass in der Zukunft viele Facharbeiter gebraucht würden. Hans-Joachim Ziebarth, Vorsitzender des regionalen Weiterbildungsbeirats, brach bei seiner Eröffnungsansprache eine Lanze für die Berufsausbildung. Dieser Bildungsgrad werde unterbewertet. Dem Abitur hingegen würde ein zu großer Stellenwert eingeräumt. So fragte Ziebarth, warum zwar die Abiturienten jedes Jahr in der Zeitung stünden, nicht aber die Facharbeiter.
In diesem Jahr soll auf der Messe verstärkt über die Möglichkeiten der finanziellen Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen informiert werden. Offenbar sehen die Messeveranstalter hier einen gewissen Nachholebedarf. Elke Scheffelt von der Landesagentur für Struktur und Arbeit (LASA), die über das Förderinstrument „Bildungsscheck“ auf der Messe berät, meinte jedenfalls: „Der Bildungsscheck kann noch bekannter werden.“ Die Nachfrage steige in letzter Zeit aber an. Holger Catenhusen
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