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DIE VORRUNDENGRUPPEN: Mit blutjunger Truppe zum Titelkampf

Der FFC Turbine Potsdam hat morgen beim 14. DFB-Hallenpokal in Bonn nur Außenseiterchancen

Stand:

Gruppe A: FCR 2001 Duisburg, FC Bayern München, TSV Crailsheim, FFC Brauweiler-Pulheim.

Gruppe B: 1. FFC Frankfurt, 1. FFC Turbine Potsdam, Hamburger SV, FFC Hei- ke Rheine.

Gruppe C: SC 07 Bad Neuenahr, SG Essen-Schönebeck, VfL Wolfsburg, SC Freiburg.

Die beiden Erstplazierten jeder Staffel sowie die beiden besten Staffeldritten erreichen das Viertelfinale.

In der Bonner Hardtberghalle wird am Samstag der erste diesjährige Titel im deutschen Frauenfußball vergeben, und für den FFC Turbine Potsdam ist der 14. DFB-Hallenpokal – Pflichtturnier für alle zwölf Erstligisten – schon die letzte Möglichkeit, 2007 wenigstens einmal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. In der Vorrunde trifft Potsdam innerhalb der Gruppe B auf den Hamburger SV, den FFC Heike Rheine und anschließend bereits auf Pokalverteidiger FFC Frankfurt.

Die Chance, zum dritten Mal nach 2004 und 2005 Deutscher Hallenmeister zu werden, ist daher eher gering, zumal Potsdam morgen mit einer blutjungen Truppe kickt. „Wir werden mit sechs Spielerinnen unter 20 Jahre antreten“, kündigte gestern Turbine-Cheftrainer Bernd Schröder an, der beim Hallenpokal auf mehrere Nationalspielerinnen verzichten muss. Ariane Hingst plagt sich noch immer mit einer Zeh-Entzündung herum, Conny Pohlers hatte eine Muskelverhärtung im rechten Oberschenkel, und Navina Omilade verzichtet nach ihrer Ellenbogenverletzung im Spätsommer aufs Kicken unterm Dach. Dessen ungeachtet werden Hingst, Pohlers und Omilade am kommenden Montag ebenso wie ihre Klubkameradinnen Babett Peter, Jennifer Zietz und Anja Mittag mit der deutschen Nationalmannschaft zum Vier-Nationen-Turnier ins chinesische Guangzhou fliegen, wo die USA, China und England die Gegner sein werden.

„Wir bauen“, meint Schröder, „künftig mehr auf unsere jüngeren Spielerinnen. Denen müssen wir deshalb jetzt auch die Möglichkeit geben, sich zu profilieren.“ So wird neben der ins Tor zurückgekehrten Nadine Angerer (28 Jahre) in Bonn Desiree Schumann (16) zwischen den Pfosten stehen, und auf dem Kunstrasen wollen sich Bianca Schmidt (16), Franziska Hagemann (17), Stefanie Draws (17), Josephine Schlanke (18) und Babett Peter (18) beweisen. Wobei Peter bereits zu den „Korsettstangen“ der Turbine-Truppe gehört, ebenso wie Essi Sainio (20), Anja Mittag (21) und Aferdita Kameraj (22), Jennifer Zietz (23) und Aferdita Podvorica (28). Podvorica, morgen die älteste Potsdamer Spielerin in der Hardtberghalle, bäckt im Vorfeld denn auch kleinere Brötchen. „Man sollte am Samstag nicht zu viel erwarten“, meinte die selbständige Versicherungskauffrau, ehe sich ihre Mannschaft gestern Abend im Luftschiffhafen unterm Hallendach noch den letzten Feinschliff holte. „Wir wollen mit unserer jungen Truppe vor allem schönen Fußball zeigen.“

Das stellt auch Schröder, dessen Team die schwerste Vorrunden-Gruppe erwischt haben dürfte, in den Vordergrund. Als Turnierfavoriten sieht Potsdams Trainer in diesem Jahr Gastgeber SC 07 Bad Neuenahr an: „Bad Neuenahr hat sechs, sieben sehr gute Spielerinnen, beispielsweise Jasmin Baganetti und Kerstin Wasems im Tor und Celia Okoyino da Mbabi und Isabell Bachor im Sturm. Die haben schon am letzten Wochenende bei ihrem Sieg in Bielefeld sehr guten Hallenfußball gezeigt.“ Schröder wäre allerdings nicht Schröder, sähe er nicht wenigstens eine Außenseiterchance für Turbine: „Warum soll es uns eigentlich nicht gelingen, aus der Not eine Tugend zu machen, unbeschwert aufzuspielen und vielleicht doch den Titel zu holen?“

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