Landeshauptstadt: Mit Buggy und Elektrorolli
Im Stern-Center findet heute der Seniorentag statt. Der Einkaufsmarkt ist ein Generationentreffpunkt
Stand:
Seit zwanzig Jahren gibt es die Brandenburgische Seniorenwoche. Vom 6. bis 19. Juni finden kulturelle und thematische Veranstaltungen in ganz Brandenburg statt. Am heutigen Freitag wird die Woche, mittlerweile zum zwölften Mal, mit dem Seniorentag im Stern-Center eröffnet.
„Früher fand dieser Tag auf der Brandenburger Straße statt“, sagt Brigitte Reinisch, Vorsitzende der Arbeitsgruppe Seniorenwoche. Und erinnert sich: Man sei wetterabhängig gewesen, und manchmal fanden es die Geschäftsinhaber nicht gut, die vielen Informationsstände vor der Haustür zu haben. So kam die Seniorin auf die Idee, das Stern-Center-Management anzusprechen, zu fragen, ob der Tag nicht dort stattfinden könnte. „Der Seniorenbeirat hatte natürlich kein Geld, wir hofften, dass wir das gesponsert bekommen“, sagt sie. Entscheiden konnte das der damalige Center-Manager nicht allein, er trug sein Anliegen beim Chef in Hamburg vor, sagt Reinisch. Aufregend sei das gewesen, aber schließlich gab es grünes Licht für den Seniorentag. „Die Zusammenarbeit mit dem Center funktioniert seitdem wunderbar“, sagt Reinisch.
Mit 27 Informationsständen haben sie 1993 angefangen, jetzt sind es 51. Heute präsentieren sich auf den langen Gängen im Stern-Center Anbieter von Gesundheits- und Pflegediensten, Reiseveranstalter, Sportvereine und Kulturträger. Auch die Verbraucherzentrale und diverse Wohnbaugesellschaften sind vor Ort. Der Besucher bekommt eine Fülle an Information und Beratung. Die Aussteller, sagt Reinisch, nutzen die Gelegenheit wiederum zum Austausch und gegenseitigen Kennenlernen.
Brigitte Reinisch vom Seniorenbeirat sagt, das Einkaufs-Center werde generell gut von älteren Menschen angenommen. „Es hat sich in den letzten Jahren immer weiter positiv entwickelt“, sagt sie. Es gebe genügend Sitzmöglichkeiten, Sessel und Bänke, gemütliche Ecken. Gut, dass man hier noch kostenlos parken kann, die Wege zu den Geschäften kurz sind und man die Einkaufswagen anschließend am Parkdeck lassen kann. „Und zu den Feiertagen ist hier immer alles hübsch geschmückt“, schwärmt sie, „wir kommen gern hierher“.
Der dreiarmige Shopping-Krake bietet den Kunden gerade soviel Abwechslung, dass man noch den Überblick behält. Neben Bekleidung, Elektronik und Lebensmitteln findet man hier auch eine Gesundheitskasse, Optiker und Friseur, Schuhmacher, Schlüsseldienst und eine Apotheke. Ein schnelles Eis, Kaffee und weitere gastronomische Angebote gibt’s an jeder Ecke. Am Servicedesk kann kostenlos ein Elektro-Rolli ausgeliehen werden.
Die Erfahrungen von Brigitte Reinisch decken sich mit dem Eindruck, den Center-Manager Stephan Raml aus den Kundenbefragungen gewonnen hat. Die meisten Kunden seien sehr zufrieden und bleiben relativ lange, die meisten kommen aus der direkten Nachbarschaft, andere reisen bis zu 50 Kilometer weit aus dem Umland an, sagt Stephan Raml. Es gebe durchaus andere Konzepte für Einkaufszentren, sagt der Manager, der seit sechs Jahren in Potsdam ist. Aber so, wie seines ist, sei es für Potsdam sehr gut. Die Senioren seien dabei eine relevante Gruppe. Aber: „Wir sind ein Haus mit einem klassischen Kundenmix, zu uns kommen ebenso junge Leute, aber auch die Mehr-Generationen-Familie, besonders rund um die Feiertage.“ Erkennbar sei das am Phänomen des Familienausflugs: Man geht gemeinsam gemütlich ins Stern-Center.
Selbstverständlich habe man von Anfang an gerade auch die Bedürfnisse der älteren Generation im Auge gehabt: Es gibt zwei Fahrstühle und ein Laufband, Sitzgruppen, einen ausgewogenen Branchenmix.
Wenn sich Brigitte Reinisch etwas wünschen könnte, dann würde sie sich über mehr Damen- und Herrenkonfektion für die ältere Generation freuen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: