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Solo Richtung EM und WM. Der Potsdamer Sebastian Brendel startet am kommenden Wochenende beim Weltcup in Poznan für Deutschland im Einer-Canadier über 500 und 1000 Meter.

© Olaf Möldner

Von Michael Meyer: Mit EM-Plänen nach Poznan

Potsdams Paddler wollen sich beim Weltcup für die Titelkämpfe auf dem Brandenburger Beetzsee empfehlen

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Sebastian Brendel vom Kanu-Club Potsdam des OSC ist guter Dinge. „Ich fühle mich fit und will mich gleich für die Weltmeisterschaften empfehlen“, erzählte der 21-Jährige, der sich derzeit im Trainingslager Kienbaum für den Kanu-Weltcup am kommenden Wochenende in Poznan vorbereitet. In Polen wird Brendel den Einer-Canadier über 500 und 1000 Meter paddeln. Um sich dabei für die Europameisterschaften vom 25. bis 28. Juni auf dem Brandenburger Beetzsee zu qualifizieren, muss der von Ralph Welke trainierte Sportsoldat am Samstag und Sonntag in seinen Finals jeweils bester Deutscher und zumindest Vierter werden. „Das wird schwer, müsste aber machbar sein“, glaubt Brendel.

Jeweils im Einer-Kajak sollen in Poznan die Potsdamer Katrin Wagner- Augustin, Judith Hörmann und Ronald Rauhe antreten. Da sein langjähriger Zweier-Partner Tim Wieskötter krankheitsbedingt erst seit kurzem trainiert, wird Rauhe nun als frischgebackener Deutscher Meister nur solo über 500 Meter paddeln. Wagner-Augustin startet außerdem im ersten deutschen Viererkajak gemeinsam mit Carolin Leonhardt (Mannheim), Nicole Reinhardt (Lampertheim) und Tina Dietze (Leipzig), während Hörmann im zweiten deutschen K4 mit ihren Klubkameradinnen Fanny Fischer und Franziska Weber sowie der in Potsdam lebenden Magdeburgerin Conny Waßmuth propellert. Lutz Alte- post und Torsten Eckbrett vom KC Potsdam werden mit Norman Bröckel (Berlin) und Björn Goldschmidt (Karlsruhe) im Viererkajak die 1000 Meter fahren.

Die Formierung der Boote für die diesjährigen Weltmeisterschaften Mitte August im kanadischen Dartmouth ist damit aber noch nicht abgeschlossen. „Die kann sich auch noch bis über die Europameisterschaften hinaus hinstrecken“, sagt Reiner Kießler, der Chefbundestrainer des Deutschen Kanu-Verbandes. „Für den Weltcup in Poznan, bei dem wir nur auf den olympischen Strecken antreten, haben wir uns zunächst an den Ranglisten nach den beiden Einer-Qualifikationen orientiert, um die individuellen Leistungen der Sportler auch zu würdigen. Nun müssen wir sehen, wie sich im knapp zweiwöchigen Trainingslager hier in Kienbaum die Mannschaftsboote zusammengefunden haben. Die Besetzung der Zweier ist immer noch offen, darüber werden wir erst am Dienstag entscheiden.“ Es sei durchaus möglich, dass beim jetzigen Weltcup noch nicht die optimalen Besetzungen antreten würden, so der 57-Jährige. „Deshalb werden wir anschließend wohl in dem einen und anderen Boot weitere Varianten ausprobieren.“

Um sich gleich zumindest für die EM-Flotte in Brandenburg zu qualifizieren, müssen die Potsdamer Asse mit ihren Booten jeweils beste Deutsche sein und in den Medaillenbereich paddeln; ausgenommen ist der Einer-Canadier. Ansonsten müssen sie beim Weltcup zwei Wochen später im ungarischen Szeged nochmal eine zweite internationale Qualifikation bestreiten.

„Ein Platz unter den ersten Drei ist in Polen realistisch, weil dort nicht alle Nationen am Ziel sind. Und ich werde schon versuchen zu gewinnen“, sagt Katrin Wagner-Augustin mit dem Selbstvertrauen einer vierfachen Olympiasiegerin. Klubkameradin Judith Hörmann, die mit Jahresbeginn 2008 aus Karlsruhe zum KC Potsdam wechselte, ist dagegen nach einer verkorksten Olympiasaison ohne Peking-Ticket „erst einmal froh, wieder in der Mannschaft zu sein“, so die 26-jährige Studentin. „Das letzte Jahr war nicht mein Jahr, und ich bin glücklich, mich wieder herangekämpft zu haben.“ Die EM im Juni vor heimischer Kulisse sei ein großes Ziel, erklärt die dreifache Weltmeisterin, die möglichst bis 2012 paddeln will. „Aber ich denke erst einmal von Jahr zu Jahr.“ Und jetzt an Poznan.

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