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Landeshauptstadt: Mit Sicherheit in die „Lego-League“

Kooperationsvertrag: Security-Firma spendet und berät, Schule bietet Aula-Nutzung und Sprachkurse

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Der kleine Roboter fährt über das grüne Spielfeld und richtet in Windeseile rote und blaue Plastikflaggen auf. Zwei Männer schauen interessiert zu, denn die Aktion scheint zum feierlichen Anlass zu passen: Werner Lindner, Schulleiter der Käthe-Kollwitz-Oberschule und Michael Goldschmidt, Geschäftsführer des Potsdamer Sicherheitsunternehmens „GSE Protect“ haben gerade vor den Augen der Schüler einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Teil des Abkommens ist eine Geldspende von 250 Euro, mit der die Schüler nun im nächsten November bei der „Lego-League“ in Brandenburg antreten können. Zu Demonstrationszwecken ist in der Clara-Zetkin–Straße 11 ein Tisch aufgebaut worden: Johann (15) erklärt, dass es darum geht, die Roboter „zu programmieren, damit sie kleine Aufgaben verrichten können“. Etwa für das Aufstellen der Flaggen gebe es eine bestimmte Punktzahl und man müsse „möglichst viele Punkte in einer bestimmten Zeit erreichen“. Wie die sechs Mitglieder in seinem Team, trägt Johann ein hellblaues T-Shirt auf dem „Magic Computer Kids“ steht. Und am linken Ärmel ist das Logo der „GSE Protect“ befestigt. Wie seine Mitstreiter, hat er zum feierlichen Anlass nur Orangensaft statt Sekt bekommen.

Ziel des Schulleiters Lindner ist es, Schüler durch Kooperationen mit Unternehmen gezielt „auf das Arbeitsleben vorzubereiten“. Denn der Kooperationsvertrag sieht nicht nur eine Spende für den Technikwettbewerb, und eine weitere für den Kunstkalender der Schule vor. Sondern, wie Unternehmer Goldschmidt betont, sei die Zusammenarbeit ein „Geben und Nehmen“. Er könne Erfahrungen aus der Praxis anbieten und Schülern Praktika vermitteln. Seinerseits könne er sich vorstellen, dass die Schüler etwa die Internetseite des Unternehmens „auf die Höhe der Zeit bringen“, oder seinen Mitarbeitern Sprachkurse geben. Ein Unterpunkt des Vertragswerkes sieht zudem vor, dass die Schule ihre Aula „bei Bedarf“ der Firma für „große Veranstaltungen“ zur Verfügung stellt.

Wie auch Sigrid Gärtner, Lehrerin für Wirtschaft, Arbeit und Technik und Leiterin des Schülerteams anmerkt, hat die Schule solche Kooperationen finanziell bitter nötig. Denn die Ausrüstung für den Wettbewerb, so Gärtner, ist teuer und muss bei der Firma „Lego“ gekauft werden. Sollten die Schüler tatsächlich bis zur letzten Runde kommen, würden zudem Flugkosten fällig: Denn die besten nationalen Schülerteams treten in den USA gegeneinander an. Meistens, so Schulleiter Lindner, würden dort allerdings „die Japaner“ gewinnen. Lindner betont zudem, dass seine Oberschüler schon in Brandenburg gegen Gymnasiasten anträten. „Erst die Gymnasiasten, dann die Japaner!“ bringt der 15-jährige Dennis dies später auf den Punkt.

Ob sich die frühe Praxisorientierung bezahlt macht, wird sich indes wohl später heraus stellen. Laut eigener Aussage möchte Dennis einmal „Kindergärtner“ werden. Die Berufswünsche seiner Teamkollegen Sven und Christian sind „Tierpfleger“ und „Innenarchitekt“.

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