Landeshauptstadt: Mit zwölf Segeln und 24 Kanonen „Royal Louise“ kreuzt wieder auf Gewässern
Die historische Fregatte „Royal Louise“ macht wieder auf sich aufmerksam. Mit zwölf Segeln und 24 Kanonen kreuzt sie auf den Berliner und Potsdamer Gewässern.
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Die historische Fregatte „Royal Louise“ macht wieder auf sich aufmerksam. Mit zwölf Segeln und 24 Kanonen kreuzt sie auf den Berliner und Potsdamer Gewässern. Für ihre Namensgeberin Königin Louise, zu deren 200. Todestag auf der Pfaueninsel eine Ausstellung eröffnet wurde, schoss sie mit einer Breitseite von zwölf Kanonen Salut. Nagelneu sind die zwölf Segel, die zusammen 400 Quadratmeter und so fast die Größe eines Fußballfeldes erreichen. Sie entstanden in einer Kieler Segelmacherei aus haltbarem Polyestertuch, aber in traditioneller Fertigung. Dem entspricht auch die naturfarbene Farbgebung.
Der Segler war 1999 in einem ABM-Projekt einer Fregatte nachgebaut worden, die Englands King William IV. 1832 seinem „königlichen Vetter“ Friedrich Wilhelm III. von Preußen geschenkt hatte. Eigner ist der Yacht- und Schifffahrtsverein Potsdam. „Nach gut zehn Jahren Einsatz bei Wind und Wetter war es Zeit, die Segel zu erneuern“, sagt der Vereinsvorsitzende Claus Reichardt. „Die fünfstellige Summe wurde aus Vereinsmitteln und dank einer Spende der Landesinvestitionsbank aufgebracht.“ Zudem wurde die „Royal Louise“ im Winter an Land gezogen und unter Leitung des Kapitäns Lothar Voß von fachkundigen Mitgliedern überholt. Dabei erhielt sie auch einen neuen Unterwasseranstrich.
Damit konnte der 17,36 Meter lange Dreimaster wieder auf Fahrt gehen. Er steht für Besichtigungen, Einzelfahrten und Veranstaltungen zur Verfügung. Mehr als 50-mal ist er in der Saison unterwegs und nimmt dabei insgesamt etwa 1200 Gäste an Bord. Einige Termine sind noch frei, informiert Reichardt. Die Potsdamer werden die Fregatte bei Fahrten auf dem Jungfernsee sehen können, für ihren Sommerliegeplatz nimmt sie aber vorerst weiter die Gastfreundschaft des Vereins Seglerhaus am Wannsee in Anspruch. Ab 1841 lag die „Royal Louise“ in Potsdam an der Königlichen Matrosenstation an der Potsdamer Schwanenallee. An diesen historischen Liegeplatz wird sie mit dem Wiederaufbau von „Kongsnaes“ zurückkehren. Das habe der Erwerber des Geländes, Michael Linckersdorff, fest zugesagt. Ein Steg an dieser Stelle böte nicht nur die Möglichkeit, die Gäste an Bord zu nehmen, die „Royal Louise“ könnte zwischen den Fahrten dann auch zur Besichtigung freigegeben werden. Hergerichtet und wieder mit Reed eingedeckt wird durch die Schlösserstiftung auch der historische Fregattenschuppen an der Pfaueninsel. Hier liegt die „Royal Louise“ im Winter. Er soll gelegentlich zur Besichtigung freigegeben werden, eine Tafel auf seine Bedeutung hinweisen. Einen großen Traum hat die Crew um Reichardt und Voß. Sie möchte mit der Fregatte nach England segeln, von wo aus die originale „Royal Louise“ seinerzeit die Fahrt nach Potsdam und Berlin angetreten hatte. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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