zum Hauptinhalt
Alle liegen still: Proben für die Jugendbewegungstage in der „fabrik“.

© S. Knüpfer

Landeshauptstadt: Mobbing wegtanzen

Am Freitag und Samstag finden die zweiten Jugendbewegungstage in der Potsdamer „fabrik“ statt

Stand:

Bin ich gerne hier? Möchte ich hier weg? Was geschieht mit mir? Was geschieht mit der Welt? Kinder und Jugendliche aus Brandenburg versammeln sich am Freitag und Samstag zum zweiten Mal in der „fabrik“ in der Schiffbauergasse, um zu tanzen, zu improvisieren, Theater zu spielen – um auszudrücken, was sie bewegt. Gezeigt werden dieses Jahr die Ergebnisse dreier „Darstellende Kunst“-Projekte. Unter dem Motto „Up and Fly“ führen die Jugendbewegungstage Kinder- und Jugendprojekte zusammen und „bringen Teilnehmern und Zuschauern die Vielfalt des Tanzes nahe“, heißt es vom Veranstalter.

Mit dem Modernen Tanz als Grundsatz fließen in die Choreografien auch Elemente des Theaters ein. Die Choreografin Paula E. Paul hat mit ihrer Gruppe ein halbes Jahr an einer Performance gearbeitet. Im Vordergrund stand hier das „Begreifen des künstlerischen Prozesses“ von der Idee bis zur Aufführung. Mit in die Arbeit flossen gezielt Themen ein, die die Jugendlichen „bewegten“. Paula E. Paul sind hier drei große Themen aufgefallen, die immer wiederkehrten: „aktuelle Weltgeschehnisse, Mobbing und Familie“. Mit dem Vermitteln verschiedener Bewegungstechniken wollte Paul den Jugendlichen zeigen, wie sie „sich ausdrücken können“. Es ginge nicht ums „Vortanzen und Pauken einer Choreografie“. Trotzdem sei die Aufführung ein wesentlicher Bestandteil des Prozesses. Zunächst verändere sich die Arbeitsweise kurz vor der Aufführung, mehr Disziplin und Verantwortung sind gefragt: „Eine Choreografie funktioniert nur dann, wenn alle mitmachen. Fehlt einer, fällt sie zusammen“, so Paul. Dieser Verantwortung für die Gruppe würden sich die Jugendlichen meist von selbst bewusst. Auch die Aufführung an sich verändere die Jugendlichen, die bestandene Herausforderung ließe „sie selbstsicherer werden“. Paula E. Paul hält das zielorientierte Hinarbeiten auf eine Präsentation für wichtig und möchte das Format ihres Projektes „It’s your turn“ weiterführen.

Die Leiterin der „fabrik“, Sabine Chwalisz, sieht dies ähnlich und möchte den Aufführungen der Jugendlichen mit der Technik der „fabrik“ einen professionellen Rahmen geben. Für die Jugendbewegungstage wünscht Chwalisz sich allerdings einige Veränderungen – der Austausch müsse intensiviert werden. Die Ausschreibung für Tanzgruppen im Land Brandenburg sei wenig erfolgreich gewesen. Außerdem seien die zwei Veranstaltungstage zu kurz. Doch eine längere Dauer wie eine Woche würde zu sehr in den Schulalltag der Kinder und Jugendlichen eingreifen. Vera Krellmann

Im Internet:

www.fabrik-potsdam.de

Vera Krellmann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })