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Biomüll in Potsdam: Müllkontrolle: Ausnahme für Kompostierer

Müllkontrolleure der Stadt Potsdam entdeckten, dass häufig Biomüll in der Restmülltonne landet. Das ist eigentlich nicht erlaubt - und kann sogar richtig teuer für den Biomüll-Sünder werden. Doch jetzt gibt es eine Ausnahme.

Stand:

Potsdam - Bei der Frage nach der fachgerechten Entsorgung von Biomüll stellt die Stadt klar, dass Hausbesitzer, die eine Eigenkompostierung angemeldet haben, Bioabfälle teilweise doch über die Restmülltonne entsorgen dürfen. Die Abfallentsorgungsverordnung sehe eine Ausnahme für tierische Abfälle vor, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow am Mittwoch auf Anfrage. PNN-Leser hatten nach dem Bericht vom vergangenen Montag über die aktuellen Müll-Kontrollen darauf hingewiesen, dass Potsdamer, die anstelle der Biotonne einen eigenen Komposthaufen nutzen, dort gar nicht alle Bioabfälle entsorgen können – und also unweigerlich auch Bioabfall in der Restmülltonne landet. Die Stadt hat wie berichtet bereits rund 800 Grundstücke auf die richtige Müllentsorgung hin kontrolliert und dabei nach eigenen Angaben in jedem fünften Fall Biomüll in der Restmülltonne entdeckt.

Die Müll-Kontrolleure – zwei Ordnungsamtsmitarbeiter sowie punktuell auch Mitarbeiter der Stadtentsorgung Step – seien aber entsprechend geschult und mahnten Verstöße nicht pauschal, sagte der Stadtsprecher am gestrigen Mittwoch. Tierische Abfälle dürften demnach auch bei Eigenkompostierern in den Restmüll geworfen werden. Das sei aber die einzige Ausnahme, so der Sprecher. Offen blieb, wie die Kontrolleure mit Resten von Zitrusfrüchten und anderen tropischen Früchten, etwa Bananenschalen, umgehen. Einschlägige Gartenratgeber warnen davor, diese auf dem Kompost zu werfen – Chemikalien, mit denen die Schalen behandelt sind, könnten in den Humus gelangen, heißt es.

In Potsdam wurde mit Jahresbeginn die gesetzlich vorgesehene Biotonne flächendeckend eingeführt. Grundstückseigentümer können anstelle der Biotonne aber auch die kostengünstigere Eigenkompostierung anmelden. Laut Stadt haben rund 6300 Grundstückseigentümer diese Variante gewählt. Bei den Kontrollen soll untersucht werden, ob die Restmülltonnen auch für Bioabfälle genutzt werden, um Geld zu sparen. Mutmaßliche „Müll-Trickser“ erhalten von der Stadt zunächst ein Informationsblatt zur richtigen Entsorgung. Geplant sind auch Nachkontrollen. Laut Abfallsatzung drohen empfindliche Strafen von bis zu 50 000 Euro. Die nachträgliche Anmeldung einer Biotonne sei jederzeit möglich, hatte die Stadt im Mai mitgeteilt. Für Fragen sei eine Hotline unter Tel.: (0331) 289 33 31 montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr geschaltet. 

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