Landeshauptstadt: Musikschüler messen sich Viele Potsdamer beim Landeswettbewerb
Wenn am kommenden Samstag die Preisträger des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ in Eberswalde bekannt gegeben werden, nach vier Tagen mit Konzerten und Präsentationen, dann sind mit Sicherheit viele Potsdamer Gewinner darunter. So viele Schüler wie noch nie nehmen in diesem Jahr an dem Wettbewerb junger Musiker teil, 41 der insgesamt 355 Schüler aus Brandenburg kommen aus Potsdam.
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Wenn am kommenden Samstag die Preisträger des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ in Eberswalde bekannt gegeben werden, nach vier Tagen mit Konzerten und Präsentationen, dann sind mit Sicherheit viele Potsdamer Gewinner darunter. So viele Schüler wie noch nie nehmen in diesem Jahr an dem Wettbewerb junger Musiker teil, 41 der insgesamt 355 Schüler aus Brandenburg kommen aus Potsdam. Fast alle lernen an der städtischen Musikschule „Johann Sebastian Bach“.
Auch Heike Lupuleak, Leiterin der städtischen Musikschule, ist aufgeregt. „Wir haben in diesem Jahr viele Preise und Sonderpreise beim Regionalausscheid gewonnen“, sagt sie. Und manche, die es in den vergangenen Jahren bis zum Bundeswettbewerb schafften, bekamen erste Preise. In diesem Jahr sind die Potsdamer mit zehn Ensembles und vier Solisten vertreten. Das sei etwas Besonderes, sagt die Musikschulleiterin, denn in der Regel gibt es mehr Solisten bei solchen Ausscheiden. Als Einzelkämpfer, der sich nicht mit Musikerkollegen absprechen und gemeinsam üben muss, sei man leicht im Vorteil. Die Potsdamer Musikschule ist dabei eine Ausnahme, hier wird schon immer gern in Ensembles musiziert. „Die Bläser sind gut aufgestellt“, sagt Lupuleak: „Aber besonders freut es mich, dass wir viele Streichensembles, viele Violinisten zum Wettbewerb schicken können.“ Um die Streicher war es ruhig geworden in den letzten Jahren, nun seien sie erfolgreich wiederbelebt worden.
Seit Beginn des Schuljahres haben die Kinder und Jugendlichen an ihren Programmen gearbeitet, die Stücke wieder und wieder geübt. Viele der Zwölf- bis 21-Jährigen treten sogar in mehreren Fächern, Gruppen oder zusätzlich als Solist auf. „Das ist mit hohem Zeitaufwand verbunden – und bindet natürlich Kräfte von Schülern und auch Lehrern“, sagt Lupuleak. Manchmal müsse man dann auch abwägen, ob man – trotz Talent – in einem Jahr womöglich aussetzt und stattdessen an einem anderen Projekt arbeitet, sich auf einem anderen Gebiet weiterentwickelt. Meist ist das eine gemeinsame Lehrer-Schüler-Entscheidung.
Auch die Entscheidung für die Teilnahme am Wettbewerb fällt meist gemeinsam. Ist der Schüler schon so weit, hält er den Leistungsdruck aus, die Konkurrenz? „Wir sagen aber auch manchmal: Lass uns noch bis zum nächsten Jahr arbeiten“, so Heike Lupuleak. Denn auch wenn die Teilnahme eine tolle Erfahrung sei – es bleibe ein anstrengender, ernst zu nehmender Wettbewerb. „Die Luft da oben bei den Spitzenpositionen ist sehr dünn.“ In den letzten 25 Jahren habe die Qualität der Beiträge sehr zugenommen. „Das ist einerseits großartig, andererseits macht es mir Angst: Wo soll das enden?“ fragt die Musikschulleiterin.
Sie sieht im Musizieren vor allem ein Hobby, eine Leidenschaft. „Ich zitiere nicht gern die Ergebnisse aus der Hirnforschung darüber, was Musik alles kann“, sagt sie. Aber sie habe erfahren können, dass das Musizieren den Kindern hilft, ihr Leben zu strukturieren. „Sie lernen, Aufgaben wahrzunehmen, Musik gibt Ordnung und Halt“, sagt Heike Lupuleak. Und dabei sei es völlig nebensächlich, welchen Beruf man später ergreife. Sicher gab es Preisträger, die später Musiker wurden, Solisten, Orchestermitglieder. „Doch viele wurden einfach nur fröhliche Apotheker oder Rechtsanwälte.“ Es freut sie auch, wenn diese als Erwachsene die Liebe zur Musik an die eigenen Kinder weitergeben. „Zu uns an die Musikschule kommen immer wieder Kinder ehemaliger Schüler“, sagt sie erfreut. Steffi Pyanoe
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