
© Manfred Thomas
Filmschüler Tristan Göbel im Berlinale-Wettbewerb: „Na, alles Tschick?“
Heute feiert der Film "Helle Nächte" Berlinale-Premiere. Dafür stand der Babelsberger Filmschüler und "Tschick"-Schauspieler Tristan Göbel wieder vor der Kamera.
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Potsdam - Kalt. So hat Tristan Göbel die Dreharbeiten für seinen neuen Film „Helle Nächte“ in Erinnerung. So kalt, dass es am Ende sogar seine bunte Strickmütze mit in den Film geschafft hat. Die gehörte eigentlich nicht zum Kostüm, die hat er einfach aufgesetzt, weil ihm kalt war, beim Dreh im vergangenen Sommer in Norwegen, erzählt er. Norwegische Sommer können so gemütlich sein wie die Frostnächte bei der Berlinale. Die Mütze hatte der 14-jährige Nachwuchsschauspieler, Schüler am Babelsberger Filmgymnasium und spätestens seit „Tschick“ ein bekanntes Gesicht, am Samstagabend jedenfalls wieder auf dem Kopf, als er zum Medienboard-Empfang ins Ritz-Carlton kam.
Von dem fertigen Film habe er nur ein paar Sekunden gesehen, in der Vorschau im Fernsehen, erzählte er. Erst am heutigen Montag feiert „Helle Nächte“ Premiere. Regisseur Thomas Arslan inszeniert eine komplizierte Vater-SohnGeschichte: Nach jahrelanger Funkstille sucht der Vater – Georg Friedrich – wieder Kontakt zu seinem Sohn – Tristan Göbel – und fährt mit ihm zu einem Familienbegräbnis nach Nordnorwegen.
Lichtblick nach jedem Drehtag: Es gab Süßigkeiten
Für die Rolle bewarb sich Tristan Göbel, als „Tschick“ noch nicht im Kino lief. Nach dem Vorsprechen sei erstmal ziemlich lange Ruhe gewesen. Dann kündigte sich Regisseur Thomas Arslan zu Besuch bei den Göbels an – die Familie mit fünf Kindern wohnt auf einem Bauernhof in Teltow-Fläming. Tristan und seine Mutter Leo Göbel lachen, wenn sie sich an den Tag erinnern: „Wir haben Eierkuchen gemacht und stundenlang mit ihm am Tisch gesessen“, erzählt Leo Göbel. „Ich war so aufgeregt“, sagt Tristan. Als die Mutter irgendwann vorsichtig nachfragte, wann sie denn erfahren würden, ob es mit der Rolle etwas wird, stellte sich heraus, dass die Entscheidung längst gefallen war – für Tristan.
Der Dreh in den Sommerferien sei anstrengend gewesen, erzählt er. Es musste schnell gehen, nicht einmal ein Monat Zeit war veranschlagt. Auch emotional war die Rolle eine Herausforderung: „Ich musste richtig aus mir rauskommen“, sagt Tristan Göbel. Etwa, wenn er seinen Vater im Film anbrüllen sollte. Da half es, wenn er mit dem Regisseur darüber sprechen konnte. Oder mit seiner Mutter. Lichtblick nach jedem Drehtag: Es gab Süßigkeiten. „Schokobananen und Schokohimbeeren“, erzählt Tristan und lacht: „Ich weiß nicht, wie viele Kilo ich gegessen habe.“
„Na, alles Tschick?“
Den Berlinale-Rummel nimmt der 14-Jährige gelassen, an Interviews hat er sich seit „Tschick“ – der im März übrigens ein Filmfestival in Mexiko eröffnen wird – schon gewöhnt, viele Kollegen begrüßen ihn herzlich. „Na, alles Tschick?“, ruft ihm Fahri Yardim („Jerks“) zu. Tristan selbst freute sich am meisten über die Begegnung mit den Youtube-Stars PietSmiet und Paluten: „Mit denen habe ich mich unterhalten – voll cool!“
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