Sport: Nach Gütersloh und Sindelfingen wartet Sand
Im DFB-Pokal-Viertelfinale tritt der Deutsche Meister Turbine Potsdam beim Süd-Zweitligisten an
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Im Viertelfinale des Frauenfußball-DFB- Pokals tritt Turbine Potsdam am 15. oder 16. Dezember beim Zweitligisten SC Sand an. Das ergab die Auslosung durch den früheren Frauen-Nationaltrainer Gero Bisanz am gestrigen Donnerstag in der Halbzeitpause des Länderspiels Deutschland – Frankreich (1:1) in Halle/Saale.
„Wir sind nicht unzufrieden, es hätte schlimmer kommen können“, erklärte Turbines Cheftrainer Bernd Schröder kurz nach der Auslosung. Immerhin befanden sich auch die Namen des Pokalverteidigers FC Bayern München und des Bundesliga-Spitzenreiters VfL Wolfsburg im Lostopf. Alle drei Teams gehen sich im Viertelfinale jedoch aus dem Weg, denn München tritt beim Zweitligisten 1899 Hoffenheim an, für den Rekordnationalspielerin Birgit Prinz spielberechtigt ist, während Wolfsburg Heimvorteil gegen den Liga-Konkurrenten Jena hat. Außerdem hat Erstligist Freiburg Heimvorteil gegen den Zweitligisten Herforder SV.
Sand ist momentan Tabellendritter der 2. Liga Süd mit sieben Siegen und einem Remis sowie 32:17 Toren aus zehn Partien. „Wir nehmen den Gegner durchaus ernst“, meinte Bernd Schröder. „Aber wir nehmen die weite Reise dorthin lieber in Kauf als die zu einem Erstligisten.“ Sand als Ortsteil der Gemeinde Willstätt liegt über 700 Kilometer von Potsdam entfernt im Südwesten der Republik nahe der französischen Grenze in Höhe Strasbourgs.
Vor der Pokalaufgabe warten aber zunächst noch zwei Bundesliga-Heimspiele auf die Potsdamerinnen – am Sonntag gegen den FSV Gütersloh und eine Woche später gegen den VfL Sindelfingen. „Wir sind weiter personell arg gebeutelt und müssen sehen, wie wir die letzten Spiele bis zur Winterpause über die Runden kommen“, so der Turbine-Coach. „Uns stehen derzeit neun Spielerinnen nicht zur Verfügung.“ Neben Jennifer Zietz, Kristin Demann, Inka Wesely, Chantal de Ridder und Johanna Elsig, die noch Kreuzbandrisse auskurieren, fehlen Tabea Kemme (Pfeiffersches Drüsenfieber) und Natasa Andonova (Sprunggelenksbruch), dazu Spielmacherin Patricia Hanebeck (Magen-Darm-Infekt) und Jeannette Yango, die zuletzt im Spitzenspiel beim VfL Wolfsburg (1:2) nicht nur Gelb-Rot sah, sondern sich auch einen Bänderriss zuzog. „Sie wird in diesem Jahr nicht mehr spielen können“, erklärte Schröder.
Am Sonntag ab 14 Uhr ist der derzeitige Tabellenzweite der Papierform nach klarer Favorit gegen den Gast, der momentan auf dem vorletzten Tabellenplatz steht. „Gütersloh ist aber ein unangenehmer Gegner und hat beispielsweise in Frankfurt 1:1 gespielt“, so Schröder. Auf Turbine warte alles andere als ein Spaziergang. Dennoch fordert der Trainer einen Sieg gegen den Aufsteiger. „Wir müssen“ sagte er, „auch gegen eine solche Mannschaft Punkte holen, um den Abstand nach vorn nicht größer werden zu lassen.“ Michael Meyer
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