
© Andreas Klaer
Nach Kürzung von Fördermitteln: Enttäuschung beim Potsdamer Sozialwerk
Der Informationsdienst für Blinde und Sehbehinderte hat die Arbeitszeiten in seiner Beratungsstelle reduzieren müssen. Widersprüche gegen die Kürzung der Fördermittel wurden abgelehnt.
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Es geht um einen seit vielen Jahren etablierten Beratungs- und Informationsdienst für Blinde und Sehbehinderte, den einzigen dieser Art in der Region: Beim Sozialwerk Potsdam gibt es Kritik an Budgetkürzungen für die eigene Arbeit. Unlängst schilderte der Vorsitzende des Trägervereins, Dirk Schulze, dieser Zeitung, dass die Fördersumme in diesem Jahr nur noch rund 30.000 Euro betrage – nach 37.000 Euro im Jahr zuvor. Zweimal habe man dagegen Widerspruch im Rathaus eingelegt, stets ohne Erfolg.
Die Folgen habe er nun dem Oberbürgermeister in einem Schreiben geschildert, so der Sozialwerksvorsitzende. So habe man seit Anfang März die Arbeitszeit der beiden in der Beratungsstelle in der Berliner Straße angestellten Mitarbeiter reduzieren müssen. Ohnehin müsse man mit höheren Kosten kämpfen, zum Beispiel durch den steigenden Mindestlohn. „Deswegen werden wir die Beiträge für unsere Mitglieder erhöhen“, sagte Schulze. Die Kürzung durch die Stadt sei für ihn eine „große Enttäuschung“, so Schulze.
Die Sozialverwaltung hatte sich in der Ablehnung vor allem auf einen Beschluss der Stadtverordneten zur Förderung von solchen Beratungsangeboten bezogen. Hier sei das Sozialwerk mit einem geringeren Budget ausgestattet worden als beantragt. Für eine Zuwendung bestehe kein Rechtsanspruch, es handele sich um eine freiwillige Leistung, so die Verwaltung weiter.
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