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„Nacht von Potsdam“: Requiem, Gebet und Gedenken an Bombardement vor 80 Jahren
Mit der Aufführung des traditionellen Musikwerks in der Nikolaikirche und einer Gedenkveranstaltung im Potsdam Museum gedenkt Potsdam den Opfern der Bombardierung der Stadt sowie allen Weltkriegsopfern.
Stand:
Um 22.14 Uhr vor 80 Jahren begann das Inferno: Beim Luftangriff auf Potsdam am 14. April 1945 warfen knapp 500 britische Flugzeuge rund 1700 Tonnen Bomben über Potsdam ab. In der „Nacht von Potsdam“ starben rund 1600 Einwohner, knapp 1000 Gebäude wurden komplett zerstört, geschätzt 60.000 Potsdamerinnen und Potsdamer wurden obdachlos.
Die offizielle Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestags findet am Montag, dem 14. April, in der Nikolaikirche und dem Potsdam Museum statt. Wie die Stadt mitteilte, beginnt um 19 Uhr in der Kirche das fest etablierte „Potsdam Requiem“, von Nikolaikantor Björn O. Wiede aufgeführt. Der Musiker und Komponist schrieb es mit dem Ziel, ein musikalisches Erinnern an die Bombennacht zu schaffen, die Uraufführung des Werks datiert auf das Jahr 2013.
Der Nikolaichor Potsdam und Mitglieder des Europe Symphony Orchestra unter Leitung von Wiede gedenken musikalisch der Zerstörung Potsdams. Der Eintritt zum Requiem in der Nikolaikirche ist frei, Spenden sind aber gern gesehen, wie es in einer Einladung der Stadt heißt. Eine Reservierung von Sitzplätzen ist möglich unter: info@konzerte-potsdam.de.
Oberbürgermeister Schubert spricht ein Grußwort
Unmittelbar im Anschluss an das Konzert um 20.30 Uhr laden die Landeshauptstadt und der Förderverein des Potsdam Museums zu einer Gedenkveranstaltung im Potsdam Museum ein. Die Schauspieler Rita Feldmeier und Steffen Schroeder lesen aus Berichten von Potsdamerinnen und Potsdamern, die die Zerstörung Potsdams selbst miterlebt und ihre Erinnerungen aufgeschrieben hatten.
In den historischen Kontext der „Nacht von Potsdam“ führt der Wissenschaftler John Zimmermann vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr ein. Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) will ein Grußwort zum Gedenken halten.
Um 22.14 Uhr, zum Zeitpunkt des ersten Bombenalarms in Potsdam, sollen die Glocken der Potsdamer Kirchen läuten, geplant ist im direkten Anschluss an das Geläut ein multireligiöses Friedensgebet in der Nikolaikirche.
Bereits ab dem 12. April wird im Auftrag der Stadt eine thematische Stadtführung zur „Nacht von Potsdam“ angeboten, bei der man sich auf die Spuren der Zerstörung der Innenstadt begibt. Die Führung findet am 12., 13. und 14. April jeweils ab 14 Uhr statt, eine Anmeldung ist per E-Mail unter Erinnerungskultur@rathaus.potsdam.de möglich.
Im Rahmen des 80-jährigen Gedenkens zum Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es in Potsdam weitere Veranstaltungen, die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus in Potsdam und der Kapitulation der Wehrmacht beschäftigen. Eine Übersicht über Podiumsdiskussionen, Workshops und Führungen findet sich im Internet unter potsdam.de.
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