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Landeshauptstadt: Nachwuchs-Suche in schwierigen Zeiten

Von der Weberei bis zur Sparkasse: Knapp 50 Potsdamer Firmen beim „Tag des Offenen Unternehmens“

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Der Start des zweiten „Tag des offenen Unternehmens“ verlief zögerlich. Als am Samstag in Potsdam knapp 50 Unternehmen zu Besichtigungstouren durch ihre Firmenstätten einluden, kamen anfangs nur wenige Besucher. Doch die Sonne, die sich langsam durch die Wolken kämpfte, lockte schließlich tausende Potsdamer in die Stadt, um in Großunternehmen, mittelständischen Firmen und Einzelbetrieben zu schauen. Brandenburgweit informierten sich zehntausende Besucher über die Unternehmen in der Region. Nach der Premiere des Tags der offenen Unternehmen vor zwei Jahren, nahmen am Samstag noch einmal mehr Betriebe teil. Im ganzen Land öffneten knapp 500 Firmen ihre Türen. Schirmherr des Aktionstags war erneut Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck. Er lobte das noch einmal gestiegen Engagement der Brandeburger Wirtschaft und sprach bei der landesweiten Eröffnung in Prenzlau von einem „ganz wichtigen Signal in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“.

In Potsdam eröffnete Bürgermeister Burkhard Exner den Aktionstag bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse. Exner begrüßte das offensive Werben von regionalen und kommunalen Betrieben: „So hat man die Chance, in verschiedene Berufsfelder hineinzuriechen“, sagte der Bürgermeister vor dem Hintergrund steigender Zahlen bei nicht besetzten Ausbildungsplätzen. So war die Nachwuchsgewinnung nicht nur bei der MBS ein zentrales Thema des Aktionstags. Sparkassen-Azubis boten ein Eignungstest-Training mit anschließender Auswertung an.

Auch die Handweberin Johanna Elisabeth Nehm hoffte vor allem auf junge Leute. „Ich kann mir schon vorstellen, zukünftig auch auszubilden“, sagte die Künstlerin, die seit einem Jahr geprüfte Handweberin ist. In ihrer Manufaktur in Potsdam-West bot sie am Samstag an ihren fünf Webstühlen einen Einblick in das traditionelle Handwerk, das in der Mark nur noch wenige ausüben. „Dafür gibt es große Handwebezentren im Nordwesten Deutschlands oder in Schweden.

Im Rahmen des Aktionstags öffnete auch das Berufsbildungswerk im Oberlinhaus seine Türen. Über tausend Besucher, so Pressesprecherin Birgit Fischer, informierten sich über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Oberlinhaus und besuchten die Reha-Messe, die zeitgleich stattgefunden hatte. Die Stadtwerke Potsdam öffneten Betriebsteile aller ihrer Firmenbereiche, so das Heizkraftwerk, das Kiezbad am Stern oder das Klärwerk im Potsdamer Norden.

Zahlreiche Potsdamer nutzten auch die Gelegenheit, die Redaktionen der Potsdamer Neuesten Nachrichten, von Potsdam am Sonntag und Potsdam TV zu besuchen. PNN-Chefredakteur Michael Erbach hielt Vorträge zur Geschichte der Zeitung, zur Arbeitsweise der Redaktion und zum Ablauf der täglichen Produktion. Die Redaktionsräume mit den Arbeitsplätzen standen den Besuchern offen, viele nutzten die Chance, mit Redakteuren vor Ort ins Gespräch zu kommen. Die Leser konnten auch eine aktuelle Seite 1 der PNN mit ihrem Foto als Titelbild mit nach Hause nehmen. Richtige Live-Produktion gab es in der Redaktion von Potsdam am Sonntag – am Samstag wurde die aktuelle Ausgabe der Sonntagszeitung produziert.

Bei Potsdam TV wurden Führungen durch den Sender und Einblicke in die Fernsehproduktion geboten. Es gab auch die Möglichkeit, selbst Nachrichten vor der Kamera zu sprechen und sich als Moderator zu üben. Kay Grimmer

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