STREIT UM GRUNDSTÜCKSVERKAUF IN DER UCKERMARK: Naturschutzjugend protestierte gegen Waisenhaus-Stiftung
Die Eröffnung des Potsdamer Waisenhaus-Museums wurde am Mittwoch von Protesten der Naturschutzjugend Brandenburg (Naju) begleitet. Die Jugendlichen demonstrierten gegen den Verkauf eines Grundstücks in Gerswalde (Uckermark) an Privatleute.
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Die Eröffnung des Potsdamer Waisenhaus-Museums wurde am Mittwoch von Protesten der Naturschutzjugend Brandenburg (Naju) begleitet. Die Jugendlichen demonstrierten gegen den Verkauf eines Grundstücks in Gerswalde (Uckermark) an Privatleute. Die Naju hatte eine Schlossgärtnerei 2006 gepachtet und dort eine Naturwerkstatt für Kinder und Jugendliche eingerichtet – mit 99 000 Euro Landesfördermitteln und tausenden ehrenamtlichen Arbeitsstunden, wie Naju-Bildungsreferentin Claudia Günther erklärte. Die Naju habe 50 000 Euro Kaufpreis angeboten – bei einem Verkehrswert von 43 000 Euro. Dennoch sei das Grundstück ohne Nachverhandlungen an andere Bieter verkauft worden. „Wir fühlen uns belogen und verraten“, so die Referentin. „Es bestand eine hohe moralische Verpflichtung der Stiftung, an uns zu verkaufen“, sagte Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des Naturschutzbundes Brandenburg, den PNN. Der Höchstbietende habe 100 000 Euro geboten; die Waisenhaus-Stiftung habe durch den Verkauf an Privatleute lediglich den Mehrwert „eines Linsengerichtes“ erhalten. Der Stiftungsratsvorsitzende Andreas Hilliger sagte den PNN, die Käufer hätten „nur knapp“ unter dem Höchstgebot bezahlt. Das Geld werde benötigt für die Sanierung einer Einrichtung für autistische Kinder in Stolpe. Zudem habe der Gemeinderat von Gerswalde dem Verkauf an die Privatleute zugestimmt. Mit dem Naju sei nicht nachverhandelt worden, weil der Eindruck bestanden habe, sie könnten nicht mehr bieten. Die Kooperation mit der Naju sei zudem „nicht immer konfliktfrei“ gewesen. gb
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