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Landeshauptstadt: Neue Freunde in Afrika

Junge Brandenburger und Berliner helfen in Sansibar beim Bau eines Gesundheitszentrums

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Krankheiten wie Malaria und schlechte gesundheitliche Versorgung lassen in und um die Stadt Chukwani auf der Insel Sansibar die etwa 25000 Menschen im Schnitt nur rund 48 Jahren alt werden. Ändern wollen das unter anderem Susanne Schwarz aus Borkheide bei Beelitz und Sascha Krüger aus Beeskow: Sie sind dort zwei freiwillige Helfer aus Deutschland, die mit am Bau eines Frauengesundheitszentrums arbeiten. „Wir mischen Zement, streichen die Räume und tragen Sand“, sagt Sascha.

Auf die Idee nach Sansibar zu fliegen sind beide Jugendliche auf ganz unterschiedliche Weise gekommen. Die 19-jährige Susanne war in der Schule Mitglied in einer Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe. Dabei wurde sie zum ersten Mal auf das Hilfe-Projekt in Ostafrika aufmerksam, weil die Regionale Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule (RAA) Brandenburg regelmäßig für dieses Programm namens „Begegnungen in Sansibar“ werben. „Bevor ich nach Afrika geflogen bin, habe ich mir Reiseberichte im Fernsehen angesehen“, sagt Susanne. Dort würden Afrikaner anders dargestellt, als sie dies hier erlebe. „Ich bin überrascht wie offen und freundlich die Menschen sind.“ In ihrer Freizeit studiert sie nun mit einheimischen Mädchen ein „Seilspringenprojekt“ ein, welches am 10. August, am Tag der Einweihung des Frauenzentrums, aufgeführt werden soll.

Zehn Jugendliche aus Brandenburg und Berlin sind zurzeit vor Ort. Dabei ist die Teilnahme nicht ganz billig: Wer sich freiwillig an dem Bau engagieren wollte, musste 550 Euro für die Teilnahme zahlen. Den Rest des Projekts – etwa die Baukosten in Höhe von 32 000 Euro – finanzieren Sponsoren, den Flug übernahmen das Land Brandenburg und der Bund. Seit 2000 gibt es diese Form der Zusammenarbeit schon. Insgesamt seien unter anderem 67 Klassenräume in acht Dörfern, zwei Kindergärten und eine Tischlerwerkstatt errichtet worden.

Auch in der Gruppe sind Leute, die schon mehrere Jahre Erfahrung darin haben, was Entwicklungshilfe bedeuten kann. Sascha ist so einer: Bereits 2005 hat der 21-Jährige an einem Hilfsprojekt teilgenommen. Nun arbeitet er bis zu fünf Stunden am Tag, „um bis zum 10. August fertig zu sein“. In der restlichen Zeit unternimmt er Ausflüge, geht schwimmen, spielt Fußball. Und, ganz wichtig, auch für ihn: Die Jugendlichen erhalten als Dank für ihre Hilfe viele Einladungen von Familien aus den umliegenden Dörfern. Projektleiterin Birgit Mitawi ist überzeugt vom Sinn solcher Begegnungen, von der völkerverbindenden Wirkung: „Da entstehen Freundschaften.“ DK

Die RAA-Mitarbeiter sind auch in Potsdam aktiv: Am 27. September findet von 10 bis 18 Uhr im Bürgerhaus am Schlaatz, Schilfhof 28, eine Tagung zum Thema: „Bildung in der (Ein-)Wanderungsgesellschaft“ statt. Zudem sind vom 2. bis 16. November die Brandenburger entwicklungspolitische Bildungs- und Informationstage (BREBIT) geplant, an denen auch viele Veranstaltungen in Potsdam geplant sind. Dabei werden sich nach RAA-Angaben auch die Jugendlichen beteiligen, die diesen Sommer auf Sansibar waren.

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