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Landeshauptstadt: Neue Kreativschule in Groß Glienicke

BIP Berlin plant Eröffnung für das nächste Schuljahr / Schwerpunkte: künstlerische Ausbildung und Fremdsprachen

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Die Planungen für eine neue Grundschule in der Groß Glienicker Waldsiedlung laufen auf Hochtouren. Bereits im kommenden Schuljahr wolle man mit dem Schulbetrieb beginnen, sagt Kerstin Brödnow, Geschäftsführerin des BIP-Kreativitätszentrums Berlin. Die privat geführte Schule soll in das Haus 5 der ehemals militärisch genutzten Waldsiedlung an der Seeburger Chaussee einziehen. Der Bauantrag für die nötigen Umbauarbeiten sei gestellt, so Brödnow. Nach Angaben von Markus Klier, Pressesprecher des Kommunalen Immobilienservices (KIS), befand sich in dem Gebäude bis zum Jahre 2007 eine Schule. Laut Brödnow müsse das Haus dennoch entsprechend den brandschutztechnischen Erfordernissen für den Schulbetrieb umgebaut werden. Mit den Umbauarbeiten sei noch nicht begonnen worden. Einen Mietvertrag mit dem KIS gebe es jedoch bereits, teilte Brödnow mit.

Das pädagogische Angebot der „BIP Grundschule Potsdam“, wie die in Gründung befindliche Einrichtung offiziell heißt, richtet sich an Kinder, deren Kreativität in besonderer Weise gefördert werden soll. Die Abkürzung „BIP“ im Schulnamen steht für „Begabung“, „Intelligenz“ und „Persönlichkeit“. Ein wesentliches Merkmal für das pädagogische Konzept sei die „systematische Einbeziehung der Heranwachsenden in kreative Prozesse“, heißt es in einer Publikation des BIP-Kreativitätszentrums. Die Schüler würden in einem wissenschaftlich begründeten „Komplexprogramm zur Kreativitätsentwicklung“ unter anderem an bildkünstlerisches und musikalisches Gestalten, darstellendes Spiel sowie an Tanz und Bewegung herangeführt werden.

In Groß Glienicke wolle man im August zunächst mit einer ersten Klasse den Schulbetrieb starten, so Brödnow. Es würden maximal 20 Kinder in diese Klasse aufgenommen. Anmeldungen nehme man bereits entgegen. Die Höhe des Schulgeldes werde sich – wie bei Freien Schulen üblich – nach dem Einkommen der Eltern richten, so Brödnow. Interessant ist das Fremdsprachenkonzept der Schule: Laut Brödnow werde ab der ersten Klasse neben Englisch eine weitere Fremdsprache unterrichtet. Man plane, in Groß Glienicke Chinesisch- oder Arabischunterricht anzubieten. Ab der zweiten Klasse komme Französisch hinzu.

Die mögliche Zusammenarbeit mit einer örtlichen Musikschule werde laut Brödnow momentan geprüft. Auch wolle man Kontakt zu den in der Waldsiedlung ansässigen Künstlern aufnehmen. Der Unterricht werde „den Charakter eines Ganztagsangebots“ haben, erklärt Brödnow. Nach den regulären Unterrichtsstunden soll es demnach ein breites Kreativangebot geben. Auch in den meisten Ferien werde es Projektangebote geben, die freilich fakultativ seien, sagt Brödnow. Ihren Angaben zufolge plant das BIP-Kreativitätszentrum auch die Gründung einer Kindertagesstätte in der Waldsiedlung. Man gebe sich Mühe, so Brödnow, dass die Einrichtung für Kinder ab drei Jahren bereits im Mai eröffnen könne.

Zu den geänderten Finanzierungsregularien für Freie Schulen in Brandenburg möchte Brödnow nicht viel sagen. Sie kenne noch keine Zahlen, einen Gesprächstermin im Bildungsministerium strebe sie jedoch an. Die ersten drei Jahre des Schulbetriebs müsse der Schulträger auch nach der bisherigen Rechtslage ohnehin mit eigenen Mitteln bestreiten. Erst danach gebe es eine staatliche Förderung.

Das BIP-Kreativitätszentrum Berlin als privater Schulbetreiber unterhält bereits eine Grundschule in Berlin-Pankow. Außerdem ist neben der Groß Glienicker Grundschule derzeit eine weitere in Berlin-Hellersdorf in Planung. BIP-Kreativitätsschulen gibt es – in der Regie anderer Träger – in mehreren ostdeutschen Städten. Das pädagogische Konzept beruht auf Forschungen des im vergangenen Jahr verstorbenen Leipziger Pädagogikprofessors Hans-Georg Mehlhorn.

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