Landeshauptstadt: Neue Tierheim-Debatte
Eichener Bürgerinitiative fragt OB-Kandidaten
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Eiche - Nach der neuen Panne bei den Planungen für ein Potsdamer Tierheim sehen sich die Kritiker des Projekts im Aufwind. Gestern meldete sich der Eichener CDU-Ortsbeirat Eberhard Kapuste zu Wort. Bereits im Mai habe der Ortsbeirat ohne Gegenstimme den geplanten Tierheimbau in Eiche abgelehnt, erinnerte Kapuste – aus ähnlichen Gründen, die die Vergabekammer Brandenburg jetzt anführte, als sie wichtige Teile des aktuellen Ausschreibungsverfahrens für Bau und Betrieb eines neuen Tierheims für nichtig erklärte. „Auch wir haben den Tierheimbau in Eiche insbesondere abgelehnt, weil die Stadt für das damit verbundene Sozialprojekt keinen Bedarf nachweisen konnte, keine exakte Aussage zu den Begünstigten machte und vor allem kein schlüssiges Beschäftigungskonzept vorgelegt hat“, sagte Kapuste. Spätestens jetzt sollte den Stadtverordneten klar sein, dass „das Projekt ein reines Prestigeobjekt ohne substanziellen Inhalt war, ist und bleiben wird und nur unnötig Steuergelder vergeudet“. Die Verwaltung hatte dagegen angekündigt, die Ausschreibung für das Tierheim in den von der Vergabekammer gestoppten Teilen nachgebessert zu wiederholen.
Unterdessen hat sich auch die Bürgerinitiative gegen ein Tierheim in Eiche zu Wort gemeldet. Sie will jeden der Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters eine Frage stellen: „Befürworten Sie oder lehnen Sie einen Neubau im Katharinenholz in Eiche ab?“ Die Antwort solle jeder Kandidat kurz begründen. Die Ergebnisse will die Initiative, die nach eigenen Angaben rund 20 Mitglieder und 300 Unterstützer hat, auf ihrer Internetseite veröffentlichen. Bisher seien nur die Kandidaten der SPD, der Linken, der CDU und der Grünen angeschrieben worden, weil die anderen Kandidaten „keine klaren Kontaktadressen“ angegeben hätten. „Schön wäre es, wenn Sie sich selbst melden würden“, so die Initiative.
Am Mittwoch war bereits der Oberbürgermeisterkandidat der Linken, Hans-Jürgen Scharfenberg, vom Standort Eiche abgerückt: „Wenn dort Probleme auftreten, gibt es sicher auch anderswo Möglichkeiten.“ Unter anderem nannte Scharfenberg das Sago-Gelände an der Michendorfer Chaussee. Henri Kramer
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