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Universität berichtet zum Neuberufenenempfang vom Ausbau der Zusammenarbeit mit israelischen Unis
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Die Universität Potsdam baut ihre wissenschaftlichen Kontakte zu Israel weiter aus. Wie der Präsident der Universität, Oliver Günther, zum Neuberufenenempfang in dieser Woche sagte, sind die Partnerschaften mit drei israelischen Hochschulen für die Potsdamer Uni von großer Bedeutung. Die Kontakte zur Hebrew University of Jerusalem, der Universität Tel Aviv (TAU) und der Bar-Ilan University in Tel Aviv (BIU) waren im Mai dieses Jahres auf einer Reise mit einer Delegation der Landesregierung vertieft worden. „Wir haben hier drei starke Partner gewonnen“, sagte der Uni-Präsident.
Als ein Zeichen dieser Zusammenarbeit kündigte Günther einen internationalen Workshop zur „Ethik des Schmerzes“ zusammen mit der Hebrew University of Jerusalem und dem Potsdamer Einstein Forum im kommenden Juni an. Vor dem Hintergrund der derzeit laufenden Etablierung der Jüdischen Theologie an der Potsdamer Uni betonte Günther auch die Bedeutung der bereits bestehenden säkular ausgerichtet Jüdischen Studien der Uni. Die Angebote sollen sich ergänzen und nach Möglichkeit auch durch die neuen Kontakte zu den israelischen Hochschulen untermauert werden. Auch verwies der Uni-Präsident auf das gerade eröffnete „Moses Mendelssohn Institute for the Study of Jewish History and Culture in South Eastern Europe“ (MMI) an der Universität Zagreb, das in enger Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum aufgebaut wird. „Hier entstehen wissenschaftliche Brücken, die auch kulturelle Brücken und Brücken der Freundschaft sind“, sagte Günther.
Zum Neuberufenenempfang hatte der Uni-Präsident 19 neue Professorinnen und Professoren zum Beginn des akademischen Jahres an der Hochschule begrüßt. Traditionell nutzt die Universität den Neuberufenenempfang, um den Prozess der Internationalisierung der Hochschule ins Blickfeld zu rücken. Was diesmal ganz im Zeichen der intensivierten Zusammenarbeit mit den Universitäten in Israel stand. Die neuen Akademikerinnen und Akademiker forderte Günther dann auch dazu auf, die nun gefestigten Kooperationen mit den isrealischen Hochschulen mit Leben zu füllen. „Wir erwarten ihre Ideen“, sagte Günther.
Der Direktor für den Bereich Nordwest-Europa an der Tel Aviv University (TAU), Alex Elsohn, machte auf dem Empfang deutlich, welche Potenziale in der Kooperation mit israelischen Hochschulen liegen. Das Land mit der höchsten Quote von Hochschul-Start-Ups setzt in seiner akademischen Ausbildung sehr stark auf interdisziplinares Lernen und Denken. Es gehe darum, Welten zu vereinen, um so neue Welten zu schaffen. „Wir wollen Visionen umsetzen“, sagte Elsohn. Ein Imagefilm der TAU zeigte das in Bildern: Eine Ingenieurwissenschaftlerin entdeckt mit einem Musikwissenschaftler neue technologische Wege. „Auf solche Ideen kommt es an“, so Elsohn.
Die Universität Potsdam verbinden bereits seit mehreren Jahren vielfältige Kontakte und Projekte mit israelischen Universitäten. Beispielsweise arbeiten die Linguisten der Humanwissenschaftlichen Fakultät eng mit Kollegen der Bar-Ilan Universität (BIU) in Tel Aviv zusammen. Die Hochschule mit 1600 Lehrkräften und mehr als 30 000 Studierenden unterhält die größten israelischen Schulen für Erziehung und Sozialarbeit sowie eine der weltweit besten Fakultäten für Jüdische Studien. Auch zieht die Potsdamer Uni wissenschaftliche Exzellenz aus Israel an: Vor Jahren schon konnte Admiel Kosman, Professor für Religionswissenschaften und ein in Israel sehr renommierter Wissenschaftler, Dichter und Publizist, an die Potsdamer Universität berufen werden. Kosmans wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt im Bereich Rabbinische Studien – Halacha und Liturgie. Zurzeit ist auch eine gemeinsame Buchveröffentlichung der Gastprofessorin Dalia Marx (Jüdische Liturgie) mit dem Dekan der Philosophischen Fakultät, Professor Johann Hafner, in Vorbereitung.
Die Israel-Reise im Mai dieses Jahres nutzte Uni-Präsident Oliver Günther auch, um die Zusammenarbeit im Bereich der Neurowissenschaften auf eine neue vertragliche Grundlage zu stellen. Seit geraumer Zeit planen die Wissenschaftler des Exzellenzbereiches der Universität Potsdam ein gemeinsames Projekt mit den Neurowissenschaftlern der Bar-Ilan Universität. Ausgezeichnete Beziehungen unterhalten die Potsdamer Wissenschaftler auch zu den Kollegen an der Hebrew University of Jerusalem. Der Potsdamer Physiker Reimund Gerhard hat dort ab Februar 2013 eine dreimonatige Gastprofessur inne. Jan Kixmüller
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