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Landeshauptstadt: Neuer Streit um Reaktor am Wannsee Helmholtz-Zentrum schlägt Einladung aus

Einmal mehr gibt es Streit um das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB): Der Betreiber des Forschungsreaktors in Berlin-Wannsee (BER II) hat die Teilnahme an einer Podiumsdiskussion zur Sicherheit der Anlage abgesagt. Dazu hatte der Potsdamer Kreisverband der Linken für den 21.

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Einmal mehr gibt es Streit um das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB): Der Betreiber des Forschungsreaktors in Berlin-Wannsee (BER II) hat die Teilnahme an einer Podiumsdiskussion zur Sicherheit der Anlage abgesagt. Dazu hatte der Potsdamer Kreisverband der Linken für den 21. Januar eingeladen. Auf eine erneute Anfrage der Partei reagierte das HZB jetzt mit einem offenen Brief, in dem Sprecherin Ina Helms die Absage begründete: „Eine Podiumsdiskussion ist unserer Auffassung nach ein Format, das in der politischen Auseinandersetzung gerne genutzt wird, um kontroverse Auffassungen pointiert gegeneinander darzustellen.“ Veranstaltungen dieser Art seien „primär von den politischen Entscheidungsträgern zu führen“, so Helms. Sie verwies auf die „transparente Informationspolitik“ des HZB: Über 800 Besucher hätten den Forschungsreaktor 2012 besichtigt, auch der Linkspartei hätten die Betreiber das Angebot gemacht, sich vor Ort zu informieren und Fragen zu klären.

Anlass der Podiumsdiskussion war ein Bericht der von der Bundesregierung 2012 beauftragten Reaktorsicherheitskommission (RSK), die im Mai vergangenen Jahres über den BER II urteilte, dass „keiner der von der RSK für Flugzeugabstürze definierten Schutzgrade erfüllt“ sei. Helms wies jedoch darauf hin, dass die RSK im selben Papier schreibt, „dass ein unfallbedingter Absturz eines Verkehrsflugzeugs oder Militärflugzeugs auf die Anlage eine sehr geringe Eintrittshäufigkeit hat“. Zugleich sagte Helms, die Notfallmaßnahmen zur Minderung des Restrisikos würden weiter optimiert.

Die Linke kritisierte die Absage des HZB und bat das Zentrum als Betreiber des von Bund und Land Berlin finanzierten BER II darum, seine Verantwortung zur Information der Politik wahrzunehmen. Schon am 13. November 2012 war eine Diskussionsveranstaltung einer Berliner SPD-Ortsgruppe zum selben Thema gescheitert, da das HZB keine Fachleute zu der Diskussion entsenden wollte. Die Podiumsdiskussion am 21. Januar im Rathaus Babelsberg um 19.30 Uhr soll dennoch wie geplant stattfinden. Erik Wenk

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