
© Andreas Klaer
Neues Lokal in der Kleingartensparte Hinzenberg: Statt der Klause empfängt nun Felix die Gäste
Die Hinzenbergklause hat einen neuen Pächter. Unter neuem Namen bietet ein Gastronomenpaar aus Babelsberg seit Mai mediterran angehauchte Küche und Kulturveranstaltungen an.
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Fast unbemerkt von einer größeren Öffentlichkeit hat ein Kleinod an der Havel seit dem Frühjahr neue Pächter. Aus der Hinzenbergklause in der gleichnamigen Gartensparte wurde Felix am Hinzenberg. Mareike Pahle und ihr Lebensgefährte Christian Klatt haben das Restaurant übernommen und ihm den Namen ihres dreijährigen Sohnes – Felix – gegeben.
Die beiden Enddreißiger betrieben zuvor ein Café in Neuruppin. Den Tipp, dass hier in der Sparte neue Pächter gesucht werden, bekamen sie vom Kreisverband der Garten- und Siedlerfreunde. „Wir haben selber einen Garten und fanden das interessant“, erzählt Klatt. Und Pahle ergänzt: „Die zentrale Lage und gleichzeitige Ruhe und Idylle haben uns gleich angesprochen.“ Und natürlich sei es für die Babelsberger auch familienfreundlicher, in ihrem Heimatort zu arbeiten.

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Bevor die Neuen Mitte Mai eröffnen konnten, hatten sie ein großes Stück Arbeit zu erledigen. Selbst den Verantwortlichen vom Gartenverband war nicht bewusst, in welchem desolaten Zustand das Objekt war. Der Plan, ein wenig umzubauen und mit einigen Eimern Farbe alles aufzuhübschen, erwies sich als Illusion. Etwa 150.000 Euro musste das Gastronomenpaar investieren – neue Elektrik, neue Küche, neuer Tresen. Vieles haben sie selbst gemacht und mit Unterstützung zahlreicher handwerklich begabter Spartenmitglieder.

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Ganz fertig sei man immer noch nicht, erzählt Klatt. Vor dem Herbst soll unbedingt ein WC angebaut werden, das von innen zu erreichen ist. Bisher müssen die Gäste für den Gang zur Toilette das Gebäude verlassen.
Neu an der Gaststätte in der Sparte mit 90 Parzellen sind nicht nur der Name und die Einrichtung. Pahle und Klatt haben ihren Koch aus Neuruppin „mitgebracht“ und der steht für eine leichte, mediterran angehauchte Küche mit frischem Fisch und gutem Fleisch. Die Karte ist klein und bietet dennoch für jeden Geschmack und jeden Hunger etwas. Für den frischen Blechkuchen sorgt Mareike Pahle und auch das Softeis ist hausgemacht.
Außerdem gibt es Veranstaltungen im Felix. Jeden Donnerstag kann Salsa getanzt werden. Dazu kommt jeweils eine zweite Veranstaltung im Monat. Jazz und Blues stehen zum Beispiel am 18. August ab 18 Uhr auf dem Programm.
Wir wollen vorerst ein kleiner Geheimtipp bleiben.
Christian Klatt vom Felix am Hinzenberg
Musik, die die Idylle stört? Wie kommt das an bei den Kleingärtnern? „Die Leute freuen sich, dass wir auch ein Kulturprogramm anbieten“, berichtet Klatt. „Wir nehmen sie mit ins Boot, hören uns um, was ankommt.“ Die Veranstaltungen seien gut besucht.
Überhaupt hatte das Felix einen guten Start. Obwohl die Pächter kaum Werbung gemacht haben, kommen die Gäste. Auch für private Feierlichkeiten wird das Restaurant mit Spielplatz vor dem Gebäude gebucht. Sehr viele Anfragen gebe es zudem von Firmen.
Es spricht sich offensichtlich herum, dass man hier bei freiem Blick auf die Havel gut essen kann. Gut erreichbar ist das Felix außerdem. Ob zu Fuß oder per Fahrrad entlang der Havel, mit dem Pkw aus Richtung Breite Straße/Lustgarten oder mit dem Boot – alles ist möglich. Gästebootsstege bietet der Nachbar der Kleingärtner, der 1. Potsdamer Anglerverein an. Klatt denkt auch über einen eigenen Steg nach. Ob das im Schilfgürtel so einfach möglich sein wird, hat er noch nicht geprüft.
„Wir wollen vorerst nicht mehr werben und ein kleiner Geheimtipp bleiben“, verrät Klatt. Langsam mit der Gästezahl zu wachsen sei das Ziel.
Aktuell hat das Felix von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 15 bis 22 Uhr geöffnet. Das soll vorerst so bleiben – auch, weil für längere Öffnungszeiten mehr Personal nötig wäre. Im Winter könne man sich vorstellen, von Freitag bis Sonntag Gäste zu empfangen. Inwieweit das funktioniert, wie gut das Gebäude gedämmt ist, müssen die Gastronomen noch sehen. In einem der neu gestalteten Räume gibt es immerhin einen Kamin: eine gute Ausgangssituation.
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