Sport: Neustart im Ring Beratung bei Beelitzer Spargel
Boxsportverein Potsdam jetzt mit eigener Trainingsstätte Ministerpräsident Platzzeck traf sich mit der Spitze des Landessportbundes
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Bis vor wenigen Monaten war noch einiges anders, da diente die alte Motor- Halle am Babelsberger Konsumhof den jungen Boxern um Trainer Gerhard Swientek als Heimstatt. Querelen zwischen ihm und der Vereinsführung führten allerdings zum Bruch – und zur Gründung eines neuen Vereins (PNN berichteten). An der Gerlachstraße 10 unweit des Stern-Centers hat der Boxsportverein Potsdam (BSV) jetzt seine neue Heimstatt gefunden: Im Body & Fight Gym steht dem jungen Team ein Areal von rund 180 Quadratmetern zur Verfügung.
Große Spiegel an den Wänden, mehrere von den Decken hängende Sandsäcke und nicht zuletzt ein Ring bieten den Athleten gute Trainingsbedingungen. 13 Sportler, die auch bei Wettkämpfen antreten, hat Swientek inzwischen unter seinen Fittichen – einige von ihnen begleiteten ihn bei seinem Fortgang von Motor Babelsberg. „Unser jüngster Wettkämpfer ist 15, aber wir haben jetzt auch schon sechs-, neun- und elfjährige Interessenten“, erzählt Swientek, der sein neues Reich unter der Woche offiziell eröffnete.
In Zukunft will sich der BSV verstärkt der Nachwuchsarbeit widmen und unter anderem auch Workshops in Schulen der Umgebung anbieten. In erster Linie hat sich der Verein jedoch eines auf die Fahnen geschrieben: „Wir wollen die Potsdamer Boxtradition weiterführen und auf eine langfristige Einzelentwicklung setzen“, sagt Swientek, der mit seinen Jungs bereits zwei Meister und zwei Vizemeister des Landes sowie zwei Drittplatzierte hervorbrachte.
Im Juniorenbereich ist der BSV bislang auf Landesebene aktiv, doch schon bald sollen die Aktivitäten über die Grenzen Brandenburgs hinaus gehen. „In absehbarer Zeit wollen wir auch international angreifen“, sagt Gerhard Swientek, dessen Verein mit Ronald Gehn eine Potsdamer Boxlegende zu seinem Ehrenvorsitzenden machte. Und so wurde am Eröffnungstag dann auch in Erinnerungen an die gute, alte Zeit des Potsdamer Boxsports geschwelgt, in der auch Manfred Wolke seine Spuren hinterließ.
Auch wenn beim Neustart das Alte nicht ganz vergessen wurde und zwei junge Sportler in ihrer vorbereiteten Rede von „niedrigen Beweggründen“ und dem „Neid auf gute Leistungen“ sprachen, die zur Trennung von Motor führten, werden sich beide Vereine künftig wohl kaum ins Gehege kommen. Der BSV hegt keine Liga-Ambitionen, sondern setzt allein auf die Einzelentwicklung seiner Athleten. Trainiert wird täglich – montags bis freitags von 17 bis 19 und am Wochenende von 14 bis 16 Uhr. Und neue Interessenten sind dabei gern gesehen.
www.boxsportverein-potsdam.de
Matthias Platzeck will sich weiter dafür einsetzen, dass der Lotto-Staatsvertrag bestehen bleibt und der Landessportbund Brandenburg (LSB) so weiterhin auf eine solide Finanzplanung aufbauen kann. Das versprach Brandenburgs Ministerpräsident gestern der Führung des LSB, der seine Arbeit seit einigen Jahren komplett aus Lottokonzessionsabgaben finanziert, bei einem gemeinsamen Spartel-Essen im Obergeschoss der Potsdamer Gaststätte „Fliegender Holländer“.
Seit Ende der 90er Jahre trifft sich der jeweilige Ministerpräsident jährlich einmal mit dem LSB zum Gespräch über den Sport im Land. „Wir haben ein sehr kameradschaftliches Verhältnis“, sagte Platzeck vor der Zusammenkunft. „Schließlich ist Brandenburg ein Sportland, und der LSB ist die Sportorganisation, deren Ergebnisse sich sehen lassen können.“
Beim Beelitzer Spargel berieten der Landesvater sowie die LSB-Spitze – Präsident Hans-Dietrich Fiebig, Schatzmeister Jürgen Brodkorb und Hauptgeschäftsführer Andreas Gerlach – auch darüber, wie die Landespolitik bei der weiteren Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Förderung der Leistungssportler helfen kann. M. M.
Henner Mallwitz
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