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Landeshauptstadt: Neustart mit Potsdam Card

Vertrag für „Potsdam Tourismus Service“ / Jakobs: Kongress-Kapazitäten erweitern

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Vertrag für „Potsdam Tourismus Service“ / Jakobs: Kongress-Kapazitäten erweitern Von Sabine Schicketanz Mit der Potsdam Card und einem Tagungs- und Eventplaner geht der neu gegründete „Potsdam Tourismus Service“ (PTS) mit gleich zwei Innovationen an den Start. Der Vertrag für den Service- und Marketingdienstleister PTS wurde gestern auf der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin unterzeichnet. Dienstleister für die Landeshauptstadt ist nun offiziell die Tourismus Marketing Brandenburg (TMB), die eine europaweite Ausschreibung für den „Potsdam Tourismus Service“ gewonnen hatte. Den zunächst für fünf Jahre geltenden Vertrag unterzeichneten Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und TMB-Geschäftsführer Dieter Hütte. Mit der Neustrukturierung beginne ein neuer Abschnitt für den Tourismus in Potsdam, so Jakobs. „Die Irritationen gehören jetzt der Vergangenheit an.“ Im April 2003 hatte der städtische Eigenbetrieb Potsdam Tourismus (PT) Insolvenz anmelden müssen. Zuvor war auch schon die städtische Potsdam Tourismus Marketing gescheitert. Der jetzt mit der Landeshauptstadt geschlossene Vertrag sei „europaweit einmalig“, sagte TMB-Chef Hütte. Danach bekommt die TMB von der Stadt pro Jahr 357 900 Euro für Marketing und Service – genauso viel wie der vorherige Eigenbetrieb. Als Auftraggeber bleibe die Stadt aber in der Verantwortung, betonte Jakobs. Die Vermarktungsstrategie, festgehalten im Marketingplan, müsse vom Hauptausschuss beschlossen werden. Damit lägen die Entscheidungen im „politischen Raum“. Für 2003 konnte Jakobs eine positive Tourismus-Bilanz ziehen: Mit 273 513 Gästeankünften gab es einen Zuwachs von 6,1 Prozent, bei den 666 189 Übernachtungen verbuchte man ein Plus von 1,9 Prozent. In diesem Jahr sollen neben den bewährten Angeboten die Neuerungen Potsdam Card und Tagungs- und Eventplaner dafür sorgen, dass die Zahl der Potsdam-Touristen weiter steigt. Die Potsdam Card, die ab dem 1. April 2004 bis zum 30. April 2005 gültig ist, kostet 9,80 Euro und bietet Rabatte zwischen zehn und 25 Prozent für Weisse Flotte, Filmpark, Haus der Brandenburgisch Preußischen Geschichte, Pfingstberg-Belvedere, die Schlösser Cecilienhof und Neue Kammern, Volkspark, Historische Mühle und Biosphäre. Außerdem inklusive sind die kostenlose Benutzung der Potsdamer Busse und Trams an drei aufeinander folgenden Tagen, eine Stadtrundfahrt und ein Rundgang durch die Villenkolonie Neubabelsberg. Die Potsdam Card – zunächst mit einer Auflage von 60 000 Exemplaren – richte sich nicht nur an Touristen, sondern auch an die Potsdamer, sagte TMB-Chef Hütte. Die Rabatte könnten immerhin über ein ganzes Jahr eingelöst werden. Erhältlich ist die Potsdam Card bei allen beteiligten Attraktionen und in der Tourist-Information. Diese wird Ende Mai von der Friedrich-Ebert-Straße am Alten Markt zum Luisenplatz umziehen. Der Tagungsplaner soll Potsdams Attraktivität als Standort für „kleine, feine Tagungen“ fördern. Tagungsteilnehmer machten 25 Prozent aller Übernachtungen aus, so Hartmut Pirl, Vorsitzender des Tourismusverbandes Potsdam-Havelland e.V. Auf 20 Seiten stellt der Planer alle Tagungsstätten und verschiedene Rahmenprogramme vor. Im Internet wurde unter www.tagen-in-potsdam.de eine spezielle Info-Seite eingerichtet. Oberbürgermeister Jakobs sagte, langfristig müsse Potsdam seine Kapazitäten für Seminare und Kongresse erhöhen. Zur Verfügung stünden jetzt nur bis zu 800 Plätze. Möglichkeiten sieht Jakobs in der im Babelsberger Filmpark geplanten Veranstaltungshalle oder in der noch immer verfallenden Speicherstadt, für die es schon Überlegungen zum Umbau zum Kongresszentrum gibt. Außerdem will Potsdam verstärkt auf den Wassertourismus setzen, 2006 an der Schiffbauergasse eine Marina eröffnen und die Neustädter Havelbucht und den Anleger an der Kolonie Hinzenberg erschließen. Eine Rolle im Tourismus spielt auch Potsdams Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2010. Am 27. März wird das Konzept vorstellt, in diesem Jahr wolle man mit der Werbung starten, so Jakobs. Dass andere Bewerberstädte bereits mit ihren Präsentationen auf der ITB vertreten sind, hält er für verfrüht. „Nächstes Jahr zur ITB sind wir nicht zu spät dran.“ Jetzt stehen beim Kulturtourismus die Musikfestspiele, die in diesem Jahr 50-jähriges Jubiläum feiern, und die Schlössernacht im Mittelpunkt. Die ist übrigens doch noch nicht komplett ausverkauft: „Ein Übernachtungsangebot mit Schlössernachttickets gibt es noch“, so der Tipp von TMB-Chef Hütte.

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