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Homepage: Noch einiges zu tun

Amtsübergabe von Uni-Rektor Wolfgang Loschelder an seine Nachfolgerin Sabine E. Kunst

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Das ist ein Zeichen. Diese Uni trotzt sogar dem stärksten Sturm. Während gestern in Berlin die ersten Betrieb wegen Orkanwarnung ihre Türen schlossen und in Potsdam zahlreiche Veranstaltungen abgesagt wurden, bestand die Universität Potsdam auf ihrem Neujahrsempfang. Schließlich war es kein gewöhnlicher, sondern die Staffelübergabe des bisherigen Rektors Prof. Wolfgang Loschelder an seine Nachfolgerin Prof. Sabine E. Kunst. Und das Audimax war brechend voll.

Sabine Kunst sorgte dann auch gleich für gehörig Wind. Sie meine es ernst mit ihrem Ziel einer forschungsbasierten Lehre an der Uni Potsdam: „Die untrennbare Einheit von Forschen und Lehren, von Lehren und Forschen.“ Erst einmal sprach die neue Präsidentin viel Gutes über die Potsdamer Alma Mater. Während zahlreichen Besuchen seit ihrer Wahl im vergangenen Sommer habe sie das Bild einer lebendigen Universität bekommen, die hervorragend aufgestellt sei. Sie fühle sich bereits jetzt aufgenommen und teile die große Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen.

Es ist Sabine Kunst sofort anzumerken, dass sie ihre Wahl, nach Potsdam zu kommen, nicht bereut hat. Nicht nur, dass sie für die Potsdamer Uni reichliche Chancen und Perspektiven sieht. Nein, auch die Art der Menschen und Kollegen gefalle ihr. Eine besondere Art der Direktheit und Aufgeschlossenheit habe sie vorgefunden. Das liege ihr. „Allen gemein ist das spürbare Wollen, zusammen die Zukunft anzupacken“, sagt sie. Und macht gleichzeitig unmissverständlich klar, dass sich die Universität im beinharten Kampf um die besten Wissenschaftler, um Drittmittel und einen planbaren Haushalt bewähren und erfolgreich positionieren müsse.

Und trotz aller positiven Grundlagen, die Kunst aufzählt, glaube sie doch, dass noch einiges zu tun ist. Sie nennt etwa die Umstellung der Studiengänge, die einen Großteil der universitären Kapazitäten beanspruche und ein „unverhältnismäßiges Betreuungsverhältnis“ schaffe. Oder die hohe Zahl der Neuimmatrikulationen. Die bediene vordergründig politische Rahmenvorgaben, gehe aber zu Lasten der eigentlichen Ausbildungskapazität. „Künftig wird es nicht um eine anonyme, möglichst große Masse an Studienanfängern und Studierenden gehen, sondern um jeden einzelnen Studierenden und dessen Studienerfolg“, verspricht Kunst.

Zusammen mit dem der forschungsbasierten Lehre – „das bisherige Angebot muss gestrafft und in wirklich innovativen Studiengängen zusammen gefasst werden“ – hat sich die neue Chefin der Uni wahrlich viel vorgenommen. Die Lehre neu gliedern und umstrukturieren, eine neue Orientierung, Neukonzeption der Studieneingangsphase – für all dies wird die Präsidentin ein gutes Team brauchen. Und sie ist sich sicher, dass sie dies mit den neuen Prorektoren bereits hat.

Ebenso sicher war sich dann auch der scheidende Rektor Wolfgang Loschelder, dass Sabine Kunst die Richtige für die Uni Potsdam ist. Er übergab ihr das Amt dann auch „mit innerer Ruhe und Zuversicht“. Er wisse, dass er eine kompetente, engagierte, erfahrene und entscheidungskräftige Nachfolgerin habe, die zu alledem auch noch überaus sympathisch ist. Zuvor hatte Loschelder noch einmal 16 Jahre Universität Potsdam Revue passieren lassen. Und war schließlich bei Preußen gelandet. Als Jugendlicher habe er von seinen Eltern eine Biographie Friedrichs des Großen geschenkt bekommen. Er habe sie verschlungen und sei von da an „preußisch gesinnt“ gewesen. Loschelder sah dann auch nicht den gestrigen Orkan als Omen für die Amtsübergabe sondern vielmehr das historische Datum des 18. Januars, der Tag an dem sich 1701 der Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg zu Preußens König krönte. „Krönungstag und Übergabe der Amtskette – das scheint doch ein gutes Omen zu sein“, sagte Loschelder schelmisch. Und ernte damit viel Heiterkeit.

Ministerpräsident Matthias Platzeck dankte Loschelder schließlich für sein Lebenswerk, die hervorragende Aufstellung der Universität und die Brücken, die er zwischen Ost und West, zwischen den Disziplinen und zwischen Brandenburg und Berlin geschlagen habe. Zum Abschied dann Standing Ovations und manch eine Träne.

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