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© Oda Promo

Norwegischer Online-Supermarkt: Oda will Potsdam und den Speckgürtel erobern

Seit kurzem ist der norwegische Online-Lieferdienst Oda auch in Potsdam aktiv. In der Region will er Mitbewerbern wie Rewe oder Amazon mit Discount-Preisen Konkurrenz machen.

Lange Schlangen, quengelnde Kinder, schwere Einkaufstaschen: Solche und ähnliche Motive sieht man derzeit in Potsdam auf vielen Werbeanzeigen des Online-Lieferdienstes Oda, immer mit dem Zusatz „…oder Oda“.

Das norwegische Unternehmen ist seit Anfang des Jahres in Deutschland aktiv, seit April auch in Potsdam. „Seit unserem Deutschlandstart im Februar haben wir rund 14.000 Kundinnen und Kunden beliefert – davon circa 11.000 in Berlin und über 500 in Potsdam und Bergholz-Rehbrücke“, sagt Unternehmenssprecherin Timea Rüb.

Das Ziel von Oda: „Das effektivste Einzelhandelssystem der Welt aufzubauen und Ineffizienzen in der Lieferkette für Lebensmittel zu beseitigen.“ Ein sehr ambitionierter Plan, doch bislang ist das Unternehmen nur in Norwegen, Finnland und Deutschland aktiv. Hierzulande strebt der Lieferdienst einen Jahresumsatz von 250 Millionen Euro an.

Gegründet wurde das Unternehmen 2013, laut eigener Darstellung als Startup von zehn Freunden. Damals hieß es noch „Kolonial“, erst 2021 erfolgte die Umbenennung in Oda. In Norwegen hatte der Online-Supermarkt zu diesem Zeitpunkt bereits einen Marktanteil von 70 Prozent erreicht.

500
Kundinnen und Kunden hat Oda seit April in Potsdam und Bergholz-Rehbrücke beliefert.

Grundsätzlich funktioniert Oda kaum anders als andere Lieferdienste wie Bringmeister, der Rewe Lieferservice oder Amazon Fresh: Auf der Oda-Webseite haben Kundinnen und Kunden die Auswahl aus mehr als 9000 Produkten, darunter 400 Produkte der Bio Company-Eigenmarke. Daraus klickt man sich seinen Einkauf zusammen und bekommt ihn frühestens am Folgetag geliefert (Montag bis Samstag).

Bei Lieferungen zwischen 6 und 14 Uhr muss die Bestellung bis 21.30 Uhr am Vortag eingegangen sein, bei Lieferungen zwischen 14 und 22 Uhr bis Mitternacht am Vortag. Lieferungen am selben Tag gibt es aktuell nur in Berlin, sollen langfristig aber auch in Potsdam möglich sein. Je nach Region, Zeitfenster und Bestellwert beträgt die Liefergebühr zwischen 0 und 3,99 Euro. Einen Mindestbestellwert gibt es nicht, aber bei Lieferungen unter 40 Euro wird eine Zusatzgebühr von 2,99 bis 3,99 Euro berechnet.

Zum Vergleich: Beim Rewe-Lieferdienst beträgt die Liefergebühr 0 bis 4,90 Euro, der Mindestbestellwert liegt je nach Region zwischen 35 und 50 Euro. Lieferungen erfolgen von Montag bis Samstag zwischen 7 und 22 Uhr.

Bringmeister liefert zwischen 6 und 24 Uhr, die Liefergebühren liegen zwischen 0 und 2,99 Euro. Der Mindestbestellwert beträgt 40 Euro. Amazon Fresh liefert ab einem Bestellwert von 35 Euro, die Liefergebühren betragen je nach Lieferzeit und Warenwert zwischen 0 und 6,99 Euro. Alle drei Online-Supermärkte bieten Lieferungen am selben Tag an.

800 Jobs sollen in der Region entstehen

Durch günstige Preise möchte sich Oda einen Marktvorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen: „Unsere Preise sind oft günstiger als im Supermarkt“, sagt Timea Rüb. „Mit über 1000 Artikeln zu Discounter-Preisen und mindestens einem kostenfreien Lieferzeitfenster pro Tag zeigen wir, dass der Wocheneinkauf online nicht teuer sein muss.“ Den Anspruch, einen Discount-Lieferdienst anzubieten hat nicht nur Oda: Auch Aldi hat angekündigt, in diesem Jahr einen eigenen Lieferservice an den Start zu bringen.

Das Erfolgsgeheimnis von Oda ist laut eigener Aussage das ausgeklügelte Logistik-System: In Mittenwalde im Landkreis Dahme-Spreewald hat das Unternehmen eine 14.500 Quadratmeter große Lagerhalle direkt an der Autobahn A13 errichtet. Ein hoher Automatisierungsgrad und die Optimierung der Logistik-Algorithmen durch Künstliche Intelligenz tragen laut Oda dazu bei, die Lieferungen besonders effizient abzuwickeln.

Bislang sind viele Online-Lieferdienste in Berlin zwar in der Innenstadt sehr präsent, aber wenig im Speckgürtel und darüber hinaus – auch in diese Marktlücke will Oda stoßen. Schon jetzt beliefert das Unternehmen neben Potsdam auch Stahnsdorf, Kleinmachnow, Teltow und Bergholz-Rehbrücke. Das Liefergebiet soll schrittweise nach Potsdam-Mittelmark erweitert werden. Auch das Warenangebot soll künftig 12.000 Artikel umfassen.

Aktuell beschäftigt Oda in Deutschland rund 200 Mitarbeitende, darunter 50 Lagermitarbeiterinnen und -mitarbeiter in Mittenwalde. Langfristig will das Unternehmen in der Region 800 neue Jobs schaffen, vor allem im Lager.

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