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Landeshauptstadt: Nur ein Jahr freie Fahrt?

Ende 2015 soll die Nuthestraße fertig saniert sein. Doch schon ab 2017 könnte wieder gebaut werden

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Zentrum-Ost - Noch bevor die jetzige Baustelle fertig ist, können sich Potsdams Autofahrer schon auf die nächste vorbereiten: Die Nuthestraße, auf der täglich im Schnitt etwa 80 000 Autos unterwegs sind, soll wahrscheinlich ab dem Jahr 2017 weitersaniert werden – und zwar von der Friedrich-List-Straße an stadtauswärts. Der zuständige Landesbetrieb für Straßenwesen hat die Planung für das Bauvorhaben mittlerweile ausgeschrieben, teilte die Behörde auf PNN- Anfrage mit. Es sei allerdings auch möglich, dass sich der Baubeginn noch um ein oder zwei Jahre verschiebe, hieß es.

Ursache für die mögliche Verzögerung ist, dass die Finanzierung noch nicht geklärt und die Planung der Baumaßnahme komplex ist. Die Hochstraße überspannt in diesem Abschnitt die Eisenbahntrasse, über die auch die S-Bahn von Potsdam nach Berlin fährt. Deshalb seien gründliche Abstimmungen mit der Deutschen Bahn nötig, hieß es. Zeitweise seien Sperrungen der Bahnstrecke möglich. Behinderungen für den Autoverkehr sind in der Bauphase unvermeidbar, weil der Hochstraßenabschnitt zu schmal für zwei Fahrspuren je Richtung ist.

Zwischen Friedrich-List-Straße und Humboldtbrücke sieht es anders aus: Während der seit 2012 laufenden Sanierung dieses Abschnitts der Schnellstraße gab es bisher immer zwei Fahrspuren je Richtung. Das soll auch bis zur geplanten Fertigstellung Ende 2015 so bleiben. Staus gab es allerdings trotzdem. Die Arbeiten auf Potsdams größter Straßenbaustelle liegen derzeit im Kosten- und im Zeitrahmen, wie Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne) am Dienstag bei einer Baustellenbegehung mitteilte. 21,8 Millionen Euro werden für diesen Bauabschnitt ausgegeben. „Das ist unser wichtigstes Investitionsvorhaben“, so Klipp. Die PNN geben einen Überblick über den Zwischenstand.

Rudolf-Breitscheid-Straße

Der Neubau der 90 Meter langen Brücke über die Rudolf-Breitscheid-Straße ist der derzeit auffälligste Teil der Baumaßnahme. Momentan arbeiten die Zimmerleute an der Holzverschalung für den Brückenkörper. Wenn die Stahlbewehrung eingebaut und der Beton ausgehärtet ist, soll alles auf die bereits fertigen Lager auf beiden Seiten der Rudolf-Breitscheid- Straße abgesenkt werden. Bis zum Jahresende wird auch die Auffahrt zur Schnellstraße erneuert. Bis dahin sollen auch die Lärmschutzwände an der Brücke und an der Auffahrt aufgestellt werden.

Humboldtbrücke

Die Hälfte der Arbeiten an Potsdams zweitem Havelübergang ist bereits geschafft. Bis zum Sommer kommenden Jahres soll die 200 Meter lange Brückenkonstruktion für die stadteinwärtige Fahrbahn fertig sein. Der südliche Brückenteil, über den die Fahrbahn Richtung Babelsberg verläuft, war bereits im ersten Bauabschnitt in den Jahren 2007 und 2008 erneuert worden. Vom Uferweg auf der Babelsberger Seite kann man derzeit sehen, wie die Pfeiler am Havelufer verstärkt werden. Noch in dieser Woche soll damit begonnen werden, den Brückenboden durch eine zusätzliche Eisenbewehrung und eine Extraschicht Beton tragfähiger zu machen. Außerdem ist die Holzverschalung für die Verbreiterung des Geh- und Radwegs über die Brücke fast fertig. Anschließend soll dort Beton gegossen werden. Der Geh- und der Radweg werden danach 40 Zentimeter breiter sein als vor der Sanierung. In den Sommerferien wird es eine nächtliche Vollsperrung des Brückenteils geben. Dann wird der Brückenkörper hydraulisch einen halben Zentimeter angehoben, um die Widerlager auf den Pfeilern auszutauschen.

Radweg und Fahrbahn

Ein Großteil der Fahrbahn zwischen Rudolf-Breitscheid-Straße und Humboldtbrücke ist bis auf die Deckschicht bereits fertig. Der Bau des parallel verlaufenden Radwegs liegt im Zeitplan. Je nach Baufortschritt soll er abschnittsweise 2014 und 2015 freigegeben werden. „Das ist der eigentliche Grund, warum wir die Brücke bauen“, sagte Klipp mit einem Augenzwinkern. Die 3,50 Meter breite Geh- und Radweg soll in zwei Richtungen genutzt werden können und die wichtigste Verbindung für Radler zwischen Babelsberg und der Innenstadt werden.

Humboldtring und das „Ohr“

Die Brücke des Humboldtrings über die Nuthestraße ist bereits im vergangenen Jahr abgerissen worden. Ob und wann auch der Erdwall des sogenannten Ohrs auf der Seite des Parks Babelsberg verschwindet, ist hingegen noch offen. Bis zum Ende der Bauarbeiten beiben die Zu- und die Abfahrt von der Nuthestraße zum Humboldtring geöffnet. Anschließend werden sie geschlossen, weil sie nicht mehr den Sicherheitsanforderungen für den Übergang über die Straßenbahngleise entsprechen. Im Humboldtring selbst soll dann eine Wendemöglichkeit für Autos gebaut werden.

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