Landeshauptstadt: Offizierskasino wird verkauft

Berliner Vorstadt - Das ehemalige Offizierskasino der Husaren am Eingang zur Schiffbauergasse soll verkauft werden. Dies bestätigte gestern Christian Wecke, Berater bei Engel & Völkers Potsdam. Das bekannte Maklerunternehmen betreut das Haus. „Der Preis wird sich im siebenstelligen Bereich bewegen“, so Wecke. Genauere Angaben wollte er nicht machen.

Das 1886 errichtete Haus liegt in „Filet-Lage“ direkt vor der Reithalle A des Hans Otto Theaters. Seine letzten Mieter waren bis Ende des vergangenen Jahres unter anderem die Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin sowie die Firma iq consult für die Beratung und Qualifikation junger Künstler. „Seit dem Jahreswechsel steht das Gebäude leer“, sagte Wecke. Der Besitzer – nach PNN- Informationen ein Münchner Metall- Händler – habe das Gebäude vor etwa zehn Jahren übernommen und sanieren lassen. „Er war damals einer der ersten Investoren an der Schiffbauergasse“, so Wecke.

Der villenartige Bau in neogotischem Stil blickt auf eine wechselreiche Geschichte zurück. In Auftrag wurde es von Prinz Wilhelm gegeben, dem späteren Kaiser Wilhelm II. Er ließ das Backsteingebäude als repräsentatives Kasino für das preußische Militär errichten. Nach den Weltkriegen nutzten es die Potsdamer Fechtsport-Olympioniken vom Armeesportklub der Bezirkshauptstadt. Nach der Wende zog das Bundesvermögensamt ein, dass Immobilien in der ehemaligen DDR vermarkten sollte. Der neue Nutzer brachte dem Haus kein Glück: Wegen einer Brandstiftung brannte der Bau vollständig aus, alle in Potsdam lagernden Akten des Amtes wurden vernichtet. Fünf Jahre später wurde es von seinem jetzigen Besitzer gekauft und wieder hergerichtet. Den neuen Eigentümer erwarten in dem Haus unter anderem ein Konferenzsaal mit Terrasse und Gartenzugang und dutzende Büroräume. Das Grundstück, auf dem das ehemalige Kasino steht, ist 2000 Quadratmeter groß. Henri Kramer