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Landeshauptstadt: Ohne Fleisch auf Sendung
Das Potsdamer Veggie Radio ist Deutschlands erster Sender für vegane und vegetarische Lebensweise
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Wie kocht man lecker und vegan? Welches Tierleid verbirgt sich hinter Wolle-Herstellung? Und welche Möglichkeiten gibt es, Fleisch in der Ernährung zu ersetzen? Auf diese und viele andere Fragen gibt das Potsdamer Veggie Radio Antwort, der einzige Radiosender rund um vegetarische und vegane Lebensweise, gesunde Ernährung und Tierrechte in Deutschland. Für sein Engagement wurde Veggie Radio vor Kurzem als tierfreundlichstes Radio mit dem Progress Award 2014 der Tierrechts-Organisation Peta Deutschland e.V. ausgezeichnet.
Ins Leben gerufen wurde Veggie Radio am 31. März dieses Jahres vom Potsdamer Radio-Moderator Michael Kiesewetter, der viele Jahre für den Sender Freies Berlin tätig war und am Schlaatz das Radio im Kiez mitgegründet hat. Seit über 15 Jahren ernährt sich Kiesewetter selbst vegetarisch und seit rund einem Jahr auch vegan, also ohne tierische Produkte wie Milch, Käse oder Eier.
„Ich hatte anfangs viele Fragen zur veganen Lebensweise, auf die ich keine Antwort wusste“, so Kiesewetter. Er begann, sich seine Informationen im Internet zusammenzusuchen, was sich jedoch als mühsam erwies. „Also hatte ich die Idee: Warum nicht einen Radiosender für Leute machen, denen es auch so geht?“ Ursprünglich sollte das Projekt Radio Vegan heißen, doch um Vegetarier und andere Interessierte nicht auszuschließen, entschied man sich schließlich für Veggie Radio.
Veggie Radio ist ein reines Internetradio, kann also im Netz als Live-Stream empfangen werden. „In Deutschland gibt es so einen Sender meines Wissens noch nicht“, sagt Kiesewetter. „Es gibt noch ein ähnliches Radio in San Francisco, aber die machen kein 24-Stunden-Programm.“ Derzeit besteht das Team aus vier regelmäßigen Mitarbeitern, ein festes Studio gibt es noch nicht. Der Sende-Rechner steht bei Kiesewetter zu Hause und wird stilecht mit Naturstrom betrieben. Finanziert wird Veggie Radio derzeit komplett durch Werbung.
Zu den festen Rubriken gehören die Tiersprechstunde, Buchrezensionen, Restaurant-Tipps und das Peta-Thema der Woche, bei der Tierrechts-Aktivisten ihre Kampagnen vorstellen. Die Tierschützer stellen dabei ihre Standpunkte etwa zu den Nachteilen der Seiden-, Leder- und Daunen-Produktion vor, kündigen Protest-Aktionen und Demos an oder berichten über die Machenschaften von Wilderern.
Auch Interviews mit Wissenschaftlern und veganen Köchen sind regelmäßig im Programm, so etwa mit dem „Rock ’n’ Roll-Veganer“ Jérôme Eckmeier. Der Koch und Blogger aus Köln sprach bei Veggie Radio erstmals öffentlich über seine Krebserkrankung: „Da haben wir sehr viel Hörer-Resonanz bekommen“, sagt Kiesewetter. Andere Themen sind Vorstellungen von veganen oder besonders gesunden Produkten, etwa der Aroniabeere, die als sogenanntes Superfood gilt.
Die Musikauswahl ist breit gefächert wie bei vielen anderen Sendern auch, doch Veggie Radio achtet darauf, immer wieder Musiker oder Songs mit Bezug zur veganen oder vegetarischen Ernährung ins Programm zu nehmen. So werden häufig Musiker wie Thomas D, Morrissey, The Shins, Ecetera oder Reinhard Mey gespielt. „Wir haben relativ viel Deutschpop“, sagt Kiesewetter. „Es gibt auch Bands, die sind zwar vegan, machen aber relativ harte Hardcore- und Punk-Musik. Das spielen wir weniger.“
Bislang ist die Resonanz zu Veggie Radio sehr gut: „99 Prozent der Zuschriften, die wir erhalten, sind positiv, wir bekommen auch oft Themen-Vorschläge“, sagt Kiesewetter. „Viele loben, dass wir wenig dummes Zeug reden und dass wir den Tieren eine Stimme geben.“ Zwischen 2000 und 4000 Hörer hat der Sender pro Tag.
Nächstes Jahr möchte Veggie Radio direkt mit den Hörern in Kontakt treten: Geplant ist eine große Deutschland-Tour mit Ü-Wagen, bei dem sich die Radiomacher vor Bio-Märkte stellen und Live-Sendungen machen wollen. Demnächst will der Sender außerdem in die vegane Hauptstadt Berlin umziehen, wo Veggie Radio im Haus des Vegetarierbundes sein neues Studio beziehen wird. „Das passt gut, denn dort kommen ohnehin viele Personen hin, die wir gerne interviewen würden“, sagt Kiesewetter. Und natürlich wird auch im neuen Studio alles mit Naturstrom laufen.
www.veggieradio.de
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