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Einsatzbereit: Feuerwehrmann Jann Jakobs.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Oldtimerparade in Rot und Dunkelgrün

Fahrzeugcorso am Samstag zum Auftakt des Jubiläums der Potsdamer Berufsfeuerwehr

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36 Löschfahrzeuge sind zur Parade der Feuerwehren am kommenden Samstag, dem 1. September, angemeldet. Die Oldtimer-Feuerwehren treffen 10 Uhr auf dem Luisenplatz ein, und nach Begrüßung durch Oberbürgermeister Jann Jakobs schlängelt sich der Fahrzeug-Corso ab 10.30 Uhr bis etwa 12 Uhr durch die Innenstadt bis zur neuen Feuerwache in der Holzmarktstraße. Dort können die Fahrzeuge dann bis 16 Uhr bewundert und auch mal in sie hineingeklettert werden.

Über 100 Jahre ist beispielsweise eine Handdruckspritze alt, gebaut um 1900 und damals von Pferden gezogen. Die älteste selbstfahrende Feuerwehr stammt aus dem Jahre 1923. Sie wurde für den Film über den Reichstagsbrand 1933 wieder flottgemacht. Aus Berlin soll sie allerdings mit einem Tieflader anrollen und es ist noch nicht sicher, ob sich ein geeigneter Untersatz findet.

Außerdem wird es am Samstag um 13 Uhr noch einen historischen Löschangriff der Feuerwehr Blönsdorf geben. Zudem wird die Ausstellung zur Geschichte der Potsdamer Berufsfeuerwehr eröffnet.

Gestern wurde Medienvertretern schon ein Oldtimer vorgestellt, und Jakobs durfte ihn sogar kurz im Kreis herumkutschieren. Das Löschfahrzeug wurde 1958 in Zittau gebaut, hat Leiter und große Pumpe auf der planenüberspannten Pritsche. Die neunköpfige Löschmannschaft musste sich wenig komfortabel zwischen die Geräte auf zwei Holzbänke quetschen. „Es war früher sehr viel gefährlicher, ein Feuerwehrmann zu sein“, beschreibt der Chef der Potsdamer Feuerwehr Wolfgang Hülsebeck die Einsatzsituation. Doch eines sei zu allen Zeiten gleich geblieben, meint er, das Wichtigste am Einsatzort sei immer der Feuerwehrmann. Auch heute noch müsse er zum Brandherd vordringen und Menschenleben retten. Das verheerendste Feuer brach in Potsdam nach dem Bombenangriff am 14. April 1945 aus. Danach und davor brannte es nur an Einzelstandorten, auch da aber oft mit großem Schaden.

Am Corso werden nur solche Fahrzeuge teilnehmen, die irgendwann einmal als Typ in Potsdam im Einsatz waren, erzählt der Feuerwehrhistoriker Rainer Pupka. Übrigens sind nicht alle Fahrzeuge im typischen Feuerwehrrot lackiert. Zwischen 1933 bis 1945 wurde aus der Feuerwehr eine Feuerlöschpolizei mit dunkelgrünen Fahrzeugen.

Die Ausstellung zur Geschichte der Potsdamer Berufsfeuerwehr kann bis 29. September besichtigt werden. Dann lädt die Feuerwache zum Tag der offenen Tür ein und feiert den 150. Geburtstag schon mal vor, da dieser auf einen Montag fällt.

Die Potsdamer Berufsfeuerwehr wurde am 1. Oktober 1862 gegründet, nachdem sich die freiwilligen Einsatzkräfte einem Großbrand in der Junckerstraße kaum gewachsen gezeigt hatten. Bei der Berufsfeuerwehr gab es dann drei Schichten rund um die Uhr mit je zehn Einsatzkräften. Heute gehören zur Berufsfeuerwehr inklusive der Leitstelle 160 Aktive. Und es ist keine Männerdomäne mehr – denn es sind auch 14 Frauen dabei. Hella Dittfeld

Die Ausstellung in der Feuerwache ist geöffnet vom 1. bis 29. September Mo., Di., Mi., Sa. und So. von 10 bis 12 Uhr, Do. und Fr. von 16 bis 18 Uhr

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