Landeshauptstadt: Ordensritter stehen Kranken bei Adventsfeier der Johanniter im Bürgerhaus
Durch regelmäßige Besuche, gemeinsame Spaziergänge und aufmunternde Gespräche betreut die Johanniter-Hilfsgemeinschaft-Potsdam an Multipler Sklerose (MS) erkrankte Mitmenschen. Damit folgen die Mitglieder dem Ordensauftrag, sich für Kranke und Hilfsbedürftige einzusetzen.
Stand:
Durch regelmäßige Besuche, gemeinsame Spaziergänge und aufmunternde Gespräche betreut die Johanniter-Hilfsgemeinschaft-Potsdam an Multipler Sklerose (MS) erkrankte Mitmenschen. Damit folgen die Mitglieder dem Ordensauftrag, sich für Kranke und Hilfsbedürftige einzusetzen. Der christliche Ritterorden war Mitte des 11. Jahrhunderts aus einer Laienbruderschaft hervorgegangen, die in Jerusalem ein Hospital für arme und kranke Pilger eingerichtet hatte. Neben der Unfallhilfe Potsdam-Mittelmark, die unter anderem Krankenfahrdienste, Rettungswachen, die Wasserrettung in zwei Freibädern, Hort und Kita unterhält, gibt es die aus Laien bestehende Hilfsgemeinschaft Potsdam. Ihr gehören 42 Johanniterritter und zehn Damen an. Vorsitzender ist Heinrich XI. Prinz Reuss aus dem bis 1918 in Ostthüringen als Reichfürsten herrschenden Adelsgeschlecht.
Die 1997 gegründete Hilfsgemeinschaft richtete am vergangenen Wochenende im Bürgerhaus am Schlaatz traditionell eine Adventsfeier für MS-Erkrankte aus. Davon gibt es in Brandenburg über 4000 mit einer erheblichen Dunkelziffer, da die Krankheit nicht meldepflichtig ist. Sie gilt als unheilbar, nimmt individuell einen unterschiedlichen Verlauf und kann zu schweren Lähmungserscheinungen und zum Tode führen. Etwa 850 MS-Erkrankte gehören dem Landesverband der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft (DMSG) an. Sie besitzt in der Jägerstraße 18 ihre Geschäftsstelle, die von Regine Priller geleitet wird. Landesweit gibt es 35 Selbsthilfegruppen, davon vier in der Landeshauptstadt. Hier betreibt die Gesellschaft mit dem St. Josefs Krankenhaus außerdem ein MS-Café für bereits länger an MS Leidende und im „Alex“ einen Treff für Neuerkrankte. Deren Zahl liegt landesweit jährlich bei 300 bis 400 Personen, meist zwischen 20 und 30 Jahre alt und zu zwei Dritteln Frauen.
Der stellvertretende DMSG-Landesvorsitzende Gerd Fahrenkrug würdigte gegenüber PNN die Unterstützung durch die Johanniter, die erfolgreich gegen Vereinsamung und Resignation der Betroffenen wirken. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: