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Landeshauptstadt: Ortstermin Panzerhalle

Vertreter der Stadt und Künstler haben sich in Groß Glienicke nach Alternativstandorten umgesehen

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Groß Glienicke - Für Carsten Hensel bleibt das Unverständnis. Zusammen mit Vertretern der Stadt Potsdam und Künstlern des Atelierhauses Panzerhalle hatte Hensel, Vorstand des Fördervereins Atelierhaus Panzerhalle e.V., am Donnerstag an einer Begehung des ehemaligen Militärgeländes in Groß Glienicke teilgenommen. Zusammen wollte man sich nach möglichen Alternativen für die Panzerhalle vor Ort informieren, die von den Künstlern wegen eines geplanten Abrisses geräumt werden soll.

Anfang Dezember hatte die Gemeinnützige Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin (Gewobag) die Kündigung der Nutzungsverträge an die Mieter geschickt (PNN berichteten). Ende Juni sollen die 20 Künstler aus Potsdam und Berlin die so genannte „Panzerhalle“ auf dem ehemaligen Militärgelände am Ortsrand von Groß Glienicke verlassen, die seit Anfang der 1990er Jahre als Atelierhaus und Ausstellungshalle genutzt wird. Als Gründe für die Kündigung nannte die Gewobag Verhandlungen mit Investoren, die in den kommenden Jahren den Bau von insgesamt 550 Ein- und Mehrfamilienhäusern auf dem Gelände planten. Voraussetzung für diese Bautätigkeiten sei aber eine absolute Baufreiheit.

„Bis heute ist auf dem Gelände nichts passiert“, sagte Hensel den PNN auf Anfrage. Ihm und den anderen Künstlern gehe es nicht darum, stur auf die Panzerhalle als Atelierhaus zu bestehen. „Wenn hier gebaut wird und der Platz wirklich gebraucht wird, dann sehen wir das auch ein“, so Hensel. Doch da seit den Kündigungsbriefen Anfang Dezember bisher keine Abriss- oder Baumaßnahmen auf dem weitläufigen Gelände am Ortsrand von Groß Glienicke erfolgt seien, wird Hensel das Gefühl nicht los, die Gewobag wolle hier nur Tatsachen schaffen. „Und dafür fehlt mir das Verständnis“, sagte Hensel.

Bei der gestrigen Begehung habe man sich unter anderem einen unter Denkmalschutz stehenden Garagenkomplex als mögliche Alternative angeschaut. Doch gibt es weder Anschlüsse für Wasser noch für eine Heizung. Wie die Gewobag auf diesen Alternativvorschlag reagieren wird, kann Hensel noch nicht sagen. Denn Vertreter der Berliner Wohnungsbaugesellschaft hatten an der Begehung nicht teilgenommen.

Die Verwaltung will aber noch in diesem Monat mit dem Vorstand der Gewobag zu einem Gespräch zusammenkommen, um sich für den Erhalt des Atelierhauses Panzerhallen einzusetzen, wie Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin für Kultur und Museum, den PNN auf Nachfrage bestätigte. D.B.

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