Neue Flüchtlingsunterkunft in Neu Fahrland: Ortsvorsteherin muss scharfe Kritik einstecken

Potsdam - Scharfe Kritik musste die Neu Fahrländer Ortsvorsteherin Carmen Klockow (Bürgerbündnis) am Mittwoch im Hauptausschuss wegen ihres Vorgehens bei der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Neu Fahrland einstecken. Klockow hatte sich wie berichtet mit Befürchtungen um angebliche Baumängel an den Leichtbauhallen an eine Tageszeitung gewandt. Die Stadt und der Kommunale Immobilienservice, der die Hallen baut, wiesen die Vorwürfe erneut als haltlos zurück. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) zeigte sich zugleich verärgert. Klockow bringe die Arbeit der vielen städtischen Mitarbeiter, die mit außerordentlichem Engagement für die Unterbringung für aktuell insgesamt 2400 Flüchtlinge sorgen, in Misskredit, schimpfte er: „Das ärgert mich persönlich am meisten.“ Auch SPD-Fraktionschef Mike Schubert und Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg brachten ihr Unverständnis zum Ausdruck und rieten Klockow, auftretende Fragen künftig erst mit den Verantwortlichen zu klären. Auch die Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) rief Klockow zu einem „fairen Umgang“ auf: „Ehe man anfängt zu schelten, sollte man sich sachkundig machen.“ Klockow beklagte, sie werde nicht gehört, wenn sie sich bei der Stadt mit Fragen melde.

Für eine neue Flüchtlingsunterkunft am Babelsberger Konsumhof findet indes am heutigen Donnerstag eine Infoveranstaltung für Anwohner statt. Sie beginnt um 18 Uhr in der Sporthalle des SV Motor Babelsberg am Konsumhof. In dem bisher als Gewerbehaus genutzten Gebäude sollen bis zu 60 Menschen Platz finden. Der Standort ist der Stadt vom Eigentümer angeboten worden, der Mietvertrag gilt zunächst drei Jahre. Die Eröffnung ist für Januar geplant. Im nicht-öffentlichen Teil des Hauptausschusses wurde der Standort grundsätzlich bestätigt.