Landeshauptstadt: Otto Wiesner ist tot
Platzeck würdigte den früheren Widerstandskämpfer
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Der frühere Widerstandskämpfer, ehemalige KZ-Häftling, Antifaschist und Schriftsteller Otto Wiesner ist tot. Er ist am Mittwoch im Alter von 95 Jahren in Potsdam gestorben. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck würdigte Wiesners langjähriges Engagement gegen Rechtsextremismus. „Mit nicht nachlassender Kraft hat er unzähligen Schülergruppen fesselnd und eindrucksvoll von seinen schrecklichen Erlebnissen berichtet und vermittelte so unvergängliche Werte wie Toleranz, Mitmenschlichkeit und Brüderlichkeit“, sagte Platzeck. Landtagspräsident Gunter Fritsch betonte, dass der Schriftsteller Wiesner durch seine Zeitzeugenberichte vor allem der Jugend vermittelt habe, wohin Nationalismus, Rassenhass und Intoleranz gegenüber Andersdenkenden führen. Damit habe Wiesner wertvolle Beiträge zur Bekämpfung des Rechtsextremismus im Land geleistet. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs sprach der Familie des Verstorbenen seine Anteilnahme aus. „Sein Tod hat eine große Lücke hinterlassen“, so Jakobs. Erst im vergangenen November hatte Wiesner sich in das Goldene Buch der Stadt eingetragen.
Der am 15. August 1910 in Hamborn am Rhein geborene Wiesner trat 1928 in die Kommunistische Partei ein, wurde 1934 von den Nationalsozialisten inhaftiert und verbrachte mehr als zehn Jahre in Zuchthäusern und Konzentrationslagern, unter anderem im KZ Sachsenhausen. Er gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg dem ersten frei gewählten Landtag Brandenburgs an. dpa/PNN
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