Homepage: PDS: Mehr Qualität an Hochschulen Linkspartei fordert Maßnahmen für Lehre
Maßnahmen zum Abbau der Überlast von Studierenden an den Brandenburger Hochschulen hat die oppositionelle Linkspartei PDS gestern gefordert. 21 500 flächenbezogenen Studienplätzen würden derzeit 42 000 Studierende gegenüber stehen.
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Maßnahmen zum Abbau der Überlast von Studierenden an den Brandenburger Hochschulen hat die oppositionelle Linkspartei PDS gestern gefordert. 21 500 flächenbezogenen Studienplätzen würden derzeit 42 000 Studierende gegenüber stehen. Insgesamt 5000 Studienplätze fehlen laut PDS, um zum Bundesdurchschnitt aufzuholen. Von der Landesregierung war 2001 eine Steigerung der Studienplätze um 3500 geplant worden. „Dies reicht nicht aus“, sagte der hochschulpolitische Sprecher der Fraktion, Peer Jürgens gestern. Er warf der Landesregierung „erhebliche Defizite“ in ihrer Hochschulpolitik vor. Die Landesregierung müsse nun geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Einrichtungen fit für die Zukunft zu machen.
Jürgens nannte eine Qualitätsoffensive für die Lehre, eine verstärkte Öffnung der Hochschulen sowie eine grundsätzliche Demokratisierung der Hochschul-Gremien als wichtige Reformschritte. Der demografische Wandel lasse erst 2015 die Studierendenzahlen sinken. „Bis dahin muss die Betreuungsqualität an den Hochschulen verbessert werden“, so Jürgens. Eine Öffnung der Hochschulen wegen des Fachkräftemangels nötig, der derzeit schon zu spüren sei. Sowohl Frauen als auch Schüler aus den so genannten bildungsfernen Schichten müssten verstärkt zum Studium gebracht werden.
Heute seien zwar schon rund die Hälfte der Studierenden in Brandenburg weiblich, doch zum Studienende sinke diese Quote. „Wir müssen das Studium daher auch stärker familienfreundlich machen“, sagte Jürgens. Die 200 Kitaplätze an der Uni Potsdam würden beispielsweise nicht für alle Studentinnen mit Kind ausreichen. Programme zur Frauenförderung wie „Mentoring“ und „Juwel“ an der Uni Potsdam seien sehr zu begrüßen. „Allerdings fehlt hier ein stringentes Programm der Landesregierung, die Hochschulen müssen in dieser Frage auch stärker finanziell unterstützt werde“, sagte Jürgens.
Außerdem bemängelte der PDS-Politiker, dass in Brandenburg die Geistes- und Sozialwissenschaften gegenüber den Naturwissenschaften zu kurz kämen. Der Bereich schneide in bundesweiten Rankings gut ab, werde aber dennoch stiefmütterlich behandelt. Wissenschaft bringe nicht nur wirtschaftliche Ausgründungen. „Die Grundlagenforschung ist ebenso wichtig“, so Jürgens. Geistes- und Sozialwissenschaften müssten mit den Naturwissenschaften Hand in Hand gehen. „Hier gibt es in Brandenburg noch eine Schieflage.“ CDU-Generalsekretär Sven Petke erwiderte zu den PDS-Forderungen, dass die Linkspartei offenbar die Absicht habe, die Lage in Brandenburg bewusst schlecht zu reden. Jan Kixmüller
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