Petition gegen Wohnungsverkauf in Potsdam: Bewohner der Genossenschaft „Karl Marx“ sammelt Unterschriften

Gegen den geplanten Verkauf von knapp 400 Wohnungen der Genossenschaft „Karl Marx“ in Potsdam regt sich Widerstand. Nun hat einer der betroffenen Bewohner, Hans-Peter Schubert, eine Online-Petition gestartet. „Unser Zuhause darf nicht verkauft werden“ heißt diese. „Wir hoffen, dass viele unterschreiben und die Genossenschaft zur Besinnung kommt und zurückrudert“, sagte Schubert den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN). „Gerade für ältere Menschen bedeutet ein Umzug nicht nur den Verlust der Wohnung – sondern den Bruch mit einem gewachsenen sozialen Umfeld, emotionaler Sicherheit und gewohnter Infrastruktur“, schreibt er in der Petition.

Wie berichtet, hatte die Genossenschaft am Freitag öffentlich bekannt gegeben, dass sie innerhalb von zehn Jahren 397 Wohnungen am Stern, in der Waldstadt und in Babelsberg verkaufen will. Als Grund nannte sie den Finanzbedarf unter anderem für die Umrüstung des Bestandes aufgrund der Wärmewende. Den Bewohnern will die Karl Marx die Wohnung zum Kauf anbieten oder alternative Mietwohnungen vorschlagen.

Schubert, der in Babelsberg wohnt, hält von diesen Maßnahmen wenig. „Ich bin 70, viele meiner Nachbarn sind ebenfalls schon älter, wir bekämen gar keinen Kredit mehr für einen Kauf.“ Er kritisiert auch, dass die Vertreterversammlung als gewählte Vertretung die 8000 Mitglieder nicht vor der Abstimmung über das Vorhaben informiert habe. Die Bewohner seien erst nach dem Beschluss per Brief benachrichtigt worden. Bis Mittwochnachmittag hatte die Petition, die seit Dienstag online ist, 19 Unterschriften.