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Landeshauptstadt: Pferdestall statt Fluxus-Auto

Gewerbeflächen fast vermietet / Limans Museum kommt / Parkhaus ab Herbst

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Berliner Vorstadt - Die Gewerbeflächen im Zentrum für Kunst und Soziokultur (ZKS) an der Schiffbauergasse sind fast vollständig vermietet. Ziel war es, „dass die, die dort sind, auch bleiben können“, erklärte gestern Sanierungsträger-Chef Erich Jesse. Darüber hinaus bestehe nur noch „ein sehr beschränktes Kontingent“, deshalb werde auf eine Flächenausschreibung verzichtet. Die Ausschreibung für eine gastronomische Nutzung brachte keine Ergebnisse, da die Interessenten dafür mit Verweis auf bereits am Standort vorhandene Gastronomie – Restaurantschiff, Zichorienmühle, Außengastronomie Waschhaus – Exklusivitätsansprüche stellten, die nicht gewährt werden konnten, so Jesse.

Zu denen, die einen zehnjährigen Mietvertrag abschließen werden, gehöre Jesse zufolge der Berliner Kunstsammler Heinrich Liman, der sein Museum „Fluxus plus“ ursprünglich in einem stilisierten Bau in Form eines Autos unterbringen wollte. Dafür jedoch hätte das Fischhaus abgerissen werden müssen, das in diesem Jahr noch als Probenraum für die Tanzfabrik benötigt wird. Dem Sammler der Werke Wolf Vostells stehen im Pferdestall Ost1/Nord nun 1160 Quadratmeter zur Verfügung, in seinem „Auto“ wären es 1400 gewesen. Wie Jesse sagte, werde Liman seine Ausstellung dem Altbaukomplex anpassen. Der Kulturausschuss hatte Limans Museum sehr begrüßt, jedoch auch die Klagen der Tanzfabrik nicht zurückweisen wollen. Der Konflikt löste sich auf durch das Einlenken Limans.

Im Pferdestall Süd 2 mieten sich auf 196 Quadratmetern die Kulturverbände Kunsthaus Strodehne, die Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur Brandenburg, der Landesverband Freier Theater und der Landesverband Musikschulen Brandenburg ein.

Das Trollwerk, eine Firma, die im Auftrag der Stadt die „Mobilien“ verwaltet – Lautsprecher, Scheinwerferanlagen – mietet im Pferdestall Ost2 knapp 164 Quadratmeter. Die Firma iq Consult, die Gutachten u.a für die Stadt erstellte, bezieht im Pferdestall Ost 2 etwa 182 Quadratmeter und in der Offizze 97,5 Quadratmeter.

339 Quadratmeter im Pferdestall Süd 2 werden noch bis zum 30. September dieses Jahres vom Antik-Markt genutzt. Später wird dort ein Biomarkt einziehen. Als Grund für den Nutzerwechsel nannte Jesse die Notwendigkeit, die Flächen nach Marktpreisen zu vermieten, da die Pferdeställe mit Fördermitteln saniert werden. Der nur am Wochenende geöffnete Antik-Markt habe sechs bis sieben Euro pro Quadratmeter nicht erwirtschaften können. Wie Jesse erklärte, werden über verbleibende 171 Quadratmeter derzeit noch mit der Waschhaus Promotion GmbH verhandelt. Weitere Interessenten für den Standort vertröstete Jesse mit Hinweis auf den im Herbst beginnenden Bau des Parkhauses, mit dem weitere Gewerbeflächen entstehen. Guido Berg

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