
© Andreas Klaer
ZAUNSTREIT IN POTSDAM: Pfingstberg bleibt öffentlich
Schlösserstiftung lenkt im Potsdamer Zaunstreit ein
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Im Streit um den eingezäunten Park der Villa Henckel am Pfingstberg beugt sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) dem öffentlichen Druck: Das Areal soll nach der Sanierung durch Springer-Vorstand Mathias Döpfner täglich öffentlich zugänglich sein. Das ist das Ergebnis eines Krisengipfels am Dienstagabend, an dem Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), SPSG-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh, Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos) und ein Vertreter Döpfners teilgenommen haben. Wie es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der SPSG und der Stadt Potsdam heißt, werde für das Gartendenkmal eine „tägliche Öffnung analog zu den Parkanlagen der Stiftung“ ermöglicht.
Bislang war geplant, dass der Park lediglich werktags von 7 Uhr bis Sonnenuntergang öffentlich zugänglich ist. Die Schlösserstiftung hat Springer-Vorstand Döpfner, dem die Villa Henckel gehört, dafür gewonnen, den dazugehörigen Park nach historischem Vorbild wiederherzustellen. Das sechs Hektar große, derzeit verwilderte Grundstück am Pfingstberg ist Eigentum der Stiftung, seit mehreren Wochen ist es bereits eingezäunt. Im Gegenzug für die Sanierung, die Döpfner auf eigene Kosten durchführen lassen will, sollte er den Park an den Wochenenden jedoch privat nutzen dürfen. Zudem baut Döpfner die dortige Villa Schlieffen zu einem Kunstmuseum umbauen will.
An den Plänen, das Gartendenkmal an den Wochenenden für Besucher zu sperren, hatte es massive Kritik von Bürgern, Politikern und von der Potsdamer Rathausspitze gegeben. Oberbürgermeister Jakobs hatte der Stiftung vorgeworfen, gegen den geltenden Bebauungsplan zu verstoßen, der das Areal als öffentliche Grünfläche ausweist. Der Kommunalrechtsexperte Thorsten Ingo Schmidt von der Universität Potsdam stützte am Mittwoch diese Auffassung.
Im Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung sagte Jakobs, insbesondere das Gartendenkmal bleibe nach seiner Wiederherstellung für die Öffentlichkeit zugänglich. Mehrere Stadtpolitiker begrüßten die Ausweitung der Öffnungszeiten – forderten aber die Stiftung auf, den Zaun zumindest so lange wieder zu öffnen, wie mit der Sanierung des Areals nicht begonnen wurde.
Mehr zu dem Thema lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN
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