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Bereits saniert. In Drewitz geht der Umbau zur Gartenstadt voran. An einigen Stellen kann man ahnen, wie bald die ganze „Rolle“ aussehen wird.

© Christoph Freytag

Landeshauptstadt: Planschen, Provisorien, Parkplatzsuche

Was tut sich in Drewitz, was ist schon fertig, wo wird gebaut, wo hakt es? Ein Gang über die „Rolle“

Stand:

Drewitz - Es ist ein zwiespältiges Bild, das die Gartenstadt Drewitz derzeit bietet: Wer auf dem Mittelstreifen der Konrad-Wolf-Allee entlangspaziert, erlebt zum einen den mit viel Grün, Bänken und Spielplätzen bestückten Konrad-Wolf-Park, das „Grüne Kreuz“, zum anderen hört er links und rechts immer wieder Baulärm und schaut zum Teil auf Fensterlöcher: Teile der Wohnblöcke entlang der „Rolle“ sind bereits saniert, einige befinden sich gerade mitten im Umbau, andere sehen noch so aus wie zu DDR-Zeiten.

Zumindest der Bauabschnitt zwei soll laut einer Pressemitteilung der Projektkommunikation Hagenau, die das Bauprojekt betreut, im November abgeschlossen sein: Das Haus eins (Konrad-Wolf-Allee 13 bis 21) ist bereits fertig, hier wird noch an den Zugängen und der Außenanlage gearbeitet. Am Haus fünf (Konrad-Wolf-Allee 47 bis 53) sind derzeit Fassadenarbeiten und der Innenausbau im Gange, Fenster und Türen sind bereits eingebaut. Auf einigen der neuen Fassaden stehen große Schriftzüge wie: „1956 Genesung“ oder „1958 Sonnensucher“ – allesamt Filmtitel des DDR-Regisseurs Konrad Wolf.

Fertig soll die komplette „Rolle“ im Herbst 2018 sein. Viele Drewitzer dürfte das freuen: „Seit Jahren wird hier gebaut, nichts wird richtig fertig“, klagt eine Anwohnerin, deren Sohn gerade auf dem Mittelstreifen der Konrad-Wolf-Allee auf einem Trampolin spielt. Das „Grüne Kreuz“ finde sie zwar gut, vor allem für Kinder, aber: „Es ist auch unsicher, da links und rechts vom ,Grünen Kreuz’ Straßen sind.“

Ein Einwand, den Magdalena Sommer nicht bestätigen kann: „Zwischen den Straßen und den Spielplätzen sind breite Rosenbüsche mit Dornen, da kann eigentlich nichts passieren.“ Auch ihre Kinder spielen regelmäßig im Konrad-Wolf- Park, der ihr insgesamt sehr gefalle. Die Rosen, die Anfang Juni noch unter den Larven der Rosenblattwespe litten (PNN berichteten), haben sich nach dem Einsatz eines Pflanzenschutzmittels mittlerweile wieder komplett erholt.

Doch auch Sommer äußert leichte Kritik: „Es ist zwar alles schön grün und es gibt viele Sitzmöglichkeiten und Spielgeräte für Kinder, aber kaum etwas für ältere Jugendliche“, sagt sie. „Schön wäre zum Beispiel ein Platz zum Skateboardfahren, dann würden sich hier auch mehr Jugendliche bewegen – so sitzen sie immer nur herum.“

Tatsächlich scheint der Konrad-Wolf-Park eher auf Familien zugeschnitten zu sein, entlang der Wege stehen Wippen, ein kleiner Kletterfelsen, Fitnessgeräte und viele Bänke. Für Familien kommt demnächst noch ein weiteres Highlight hinzu: Noch diesen Monat geht das zentral gelegene Wasserbecken in Betrieb, das vor allem Kinder zum Planschen einladen dürfte.

Für Unmut bei Eltern sorgt hingegen die Parkplatzsituation: Eltern, die ihre Kinder in das Montessori-Kinderhaus in der Günther-Simon-Straße bringen, haben hier regelmäßig Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden. Die Stadt hat nun zugesichert, vor der Kita acht städtische Parkplätze für kurzzeitiges Parken von Eltern einzurichten. Die Stellflächen sollen entsprechend beschildert werden, auf ihnen gilt dann ein Parkverbot. Wann die Parkplätze kommen sollen, ist aber noch unklar. Neun städtische Parkplätze, die von jedermann genutzt werden können, gibt es vor der Kita bereits. Die Parkplatzsituation ist unter anderen den Bauarbeiten geschuldet: Im Rahmen der Arbeiten am Quartier 8 – im Karree von Konrad-Wolf-Allee, Hans-Albers-Straße, Erich-Pommer-Straße und Guido-Seeber-Weg – sind mehrere Parkflächen noch bis zum 30. Oktober 2017 gesperrt, auch auf den Fußwegen gibt es zum Teil Einschränkungen.

Kleinere Querelen gibt es auch bei einem Teil des Bauabschnittes drei: Die südöstliche Achse des „Grünen Kreuzes“, die in den Hertha-Thiele-Weg münden soll, ist derzeit gesperrt, Anwohner müssen einen Umweg um die „Rolle“ herum machen, anstatt direkt von der Konrad-Wolf-Allee in den Hertha-Thiele-Weg zu gehen. „Ab September ist aber die Errichtung eines provisorischen Durchgangs geplant“, sagt Jeannine Kostow von der Projektkommunikation Hagenau.

Eigentlich hatte dieser Teil der Achse schon längst weiter sein sollen, die Stadt musste das Bauvorhaben jedoch neu ausschreiben, da keine passenden Angebote eingegangen waren. Der neue Baubeginn ist für März 2018 geplant. Zumindest an einem Teil des Bauabschnittes drei wird jedoch schon gebaut: Die Fassade in der Konrad-Wolf-Allee 15 bis 21 wird derzeit saniert, danach sollen neue Fenster eingebaut werden. Für die Zugänge zu den geplanten neuen Balkonen sind die Platten schon größtenteils ausgeschnitten. „Höchste Priorität ist, die ,Rolle’ bis zum Winter wetterfest zu bekommen, um während der kalten Jahreszeit die Ausbauarbeiten im Innenbereich fortführen zu können“, sagt Kostow. Erik Wenk

Für Fragen, Anregungen und Kritik der Anwohner hat die Bürgervertretung Drewitz nun auch eine E-Mail-Adresse eingerichtet, über die sich Drewitzer an ihre Vertreter wenden können: kontakt@buergervertretung-drewitz.de

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