
© HPF/Hilmer Sattler Architekten
Plattner-Campus auf dem Brauhausberg: Potsdams Rathaus treibt Planungen voran
Die Stadtverordneten sollen Anfang Dezember einen neuen Bebauungsplan beschließen. Geplant sind Gebäude für Lehre und Forschung. Auch studentisches Wohnen soll ermöglicht werden.
Stand:
Für den von Software-Milliardär Hasso Plattner vorgeschlagenen Uni-Campus auf dem Potsdamer Brauhausberg soll es einen weiteren Schritt vorangehen: Das Rathaus legt der Stadtverordnetenversammlung zur Sitzung am 3. Dezember den Aufstellungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan Nummer 188 „Universitätscampus Brauhausberg“ vor. Damit beginnt das förmliche Verfahren, das den Weg für einen neuen Hochschulstandort in der Nähe des Hauptbahnhofs ebnen soll.
Der Entwurf sieht laut einer aktuellen Rathausmitteilung vor, das rund 6,2 Hektar große Areal als Sondergebiet für eine universitäre Nutzung festzusetzen. Auf dem Gelände, das bisher vor allem durch das ehemalige und zum Teil ausgebrannte Landtagsgebäude geprägt ist, sollen künftig Gebäude für Lehre, Forschung, Verwaltung und Konferenzen entstehen. Dafür müsse auch der Flächennutzungsplan der Stadt in einem Teilbereich geändert werden, hieß es. Das kann mitunter Monate bis Jahre dauern.
Die Stadtverwaltung erklärte in der Mitteilung weiter: „Zudem wird die Schaffung eines integrierten Campus angestrebt, der ebenfalls Flächen für studentisches Wohnen ermöglichen soll.“ Dies ist ein Punkt, der angesichts der angespannten Wohnraumsituation in Potsdam schon von mehreren Parteien gefordert worden ist. „Die hierzu erforderlichen räumlichen Voraussetzungen sollen im Bauleitplanverfahren eruiert werden“, erklärte der Baubeigeordnete Bernd Rubelt (parteilos).

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN
Der neue Campus ist Teil eines größeren Entwicklungspakets, das das Land Brandenburg, die Universität Potsdam und die Hasso-Plattner-Foundation im Sommer in einem sogenannten Letter of Intent im Frühsommer vereinbart hatten. Vor allem soll dadurch das Hasso-Plattner-Institut so ausgebaut werden, dass es zur Elite der Informatik-Fakultäten gehört.
Neben den Standorten Golm und Griebnitzsee soll der Brauhausberg zum dritten zentralen Hochschulareal werden, eng vernetzt mit den international renommierten Forschungseinrichtungen auf dem benachbarten Telegrafenberg. Den neuen Campus will Plattner finanzieren, es geht um eine dreistellige Millioneninvestition.
Das ist ein weiterer, zielgerichteter Schritt in eine starke, zukunftsorientierte städtebauliche und wissenschaftliche Entwicklung unserer Landeshauptstadt Potsdam
Oberbürgermeisterin Noosha Aubel (parteilos) in der Mitteilung des Rathauses
Oberbürgermeisterin Noosha Aubel (parteilos) sieht in den Plänen eine „wunderbare Gelegenheit“, gemeinsam mit dem Land Brandenburg, der Universität Potsdam und der Hasso-Plattner-Stiftung „die öffentliche Nutzung am Brauhausberg zu sichern und damit etwas wirklich Wertvolles zu schaffen“. Dass die Stadtverordnetenversammlung das Projekt im September mit großer Mehrheit unterstützt hatte, bewertete sie als klares Mandat, die Planungen voranzutreiben. Kritik haben bisher vor allem Die Linke und die Fraktion Die Andere geübt.
Der Bebauungsplanentwurf umfasst laut Verwaltung mehrere mögliche Erschließungsvarianten, die zu prüfen und zu bewerten seien. So muss die Frage gelöst werden, wie tausende Studierende täglich den Brauhausberg möglichst problemfrei ansteuern können.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- false