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Landeshauptstadt: Platz an der Sonne

Zimtzicken bereiten sich auf den Umzug vor / 90 000 Euro Projektförderung von der ARD-Fernsehlotterie

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Innenstadt/Zentrum Ost - Am Mittwoch kommt der Möbelwagen. Dann wird der Mädchentreff „Zimtzicken“ umziehen – nach zwölf Jahren Mädchenarbeit am Wall am Kiez. Seit gestern haben die beiden Mitarbeiterinnen Vera Spatz und Wiebke Matthesius-Handorf die Schlüssel für das neue Domizil im Hans-Marchwitza-Ring 55. Die offizielle Einweihung ist am 17. Juli geplant.

130 Quadratmeter renovierter Räume stehen in Zentrum Ost bereit – kurioserweise mit einer Balkontür als Haustür. „Das haben wir gegenüber dem KIS auch beanstandet“, sagte Wiebke Matthesius-Handorf den PNN gestern beim Ortstermin. Auch für die Holz- und Ton-Werkstatt werde kein Platz sein, erklärte die Sozialarbeiterin: „Das ist sehr schade.“ Das Zimtzicken-Team überlege jedoch bereits, wie man Abhilfe schaffen könnte – etwa mit einem Bauwagen auf dem 500 Quadratmeter großen Garten. Grundsätzlich sei sie mit den Räumen zufrieden: „Sie liegen ebenerdig und haben einem seperaten Eingang“, freut sich Wiebke Matthesius-Handorf über die Unterkunft direkt neben der Kita „Sonnenschein“.

Aber es hat noch einen anderen Grund, wenn sie sagt: „Wir haben einen Platz an der Sonne.“ Denn der Mädchentreff erhält seit Mai Projektmittel aus der gleichnamigen ARD-Fernsehlotterie. Über drei Jahre fließen insgesamt 90 000 Euro in den Mädchentreffs in Trägerschaft des Autonomen Frauenzentrums.

Von diesem Geld soll unter anderem Projektmitarbeiterin Huyen Thanh bezahlt werden. Die 45-jährige Vietnamesin ist die Leiterin des von der ARD geförderten Zimtzicken-Projektes „Mädchenzukunft – Selbstbestimmte Wege zwischen den Kulturen“.

Geplant sind Berufsorientierungs-Seminare für Mädchen mit Migrationshintergrund, erklärte Huyen Thanh. So sollen erfolgreiche Migrantinnen in mehreren Berufsbereichen – wie Gastronomie oder IT-Branche – besucht werden. Dafür suche man noch „interessante Partner“. Aber auch ein „Patenschaftsprojekt“ ist Teil von „Mädchenzukunft“. Dabei sollen Mädchen verschiedener Herkunftsländer zusammenfinden, über konkrete Aufgaben wie gemeinsame Schulbesuche zum Beispiel. Berührungsängste zwischen Mädchen verschiedener Herkunft habe sie immer wieder beobachtet, sagt Mitarbeiterin Vera Spatz. Von den bis zu 60 Mädchen, die den Treff pro Woche besuchen, habe etwa die Hälfte Migrationshintergrund.Jana Haase

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