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Von Jan Brunzlow und Jana Haase: „Plusminus Null“
Einzelhändler ziehen eine gemischte Bilanz des Weihnachtsgeschäftes: Insgesamt sind sie zufrieden
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Die Bilanzen sind durchwachsen wie das Wetter, aber Potsdams Einzelhändler zeigen sich mit dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft trotzdem zufrieden.
„Das Geschäft läuft nicht schlechter als im Vorjahr“, sagte Wolfgang Cornelius, der Vorsitzende der AG Innenstadt, in der sich 70 Innenstadthändler organisieren, den PNN. Die Zeiten von gesteigerten Umsätzen in der Vorweihnachtszeit seien allerdings vorbei. Die Umsätze in der Innenstadt lägen „im Endeffekt bei plusminus Null“, erklärte er: „Aber damit sind wir zufrieden.“ Das schlechte Wetter mit zwei verregneten und einem frostigen Adventswochenende war laut Cornelius eher ein Vorteil für die Innenstadt-Händler: „Bei schlechten Straßenverhältnissen fahren die Leute nicht so weit weg.“
Diesen Eindruck bestätigte auch Harald Kirchfeld, Chef des Potsdamer Karstadt-Hauses: „Bei Jacken, Mänteln und Schals sind wir ziemlich ausverkauft.“ Trotz der Nachrichten über die Karstadt-Pleite, nach denen auch die Weiterexistenz des Potsdamer Hauses zeitweise zur Debatte stand, hätten die Kunden dem Haus die Treue gehalten: „Wir sind zufrieden mit diesem Jahr“, so Kirchfeld.
Die Händler auf dem Weihnachtsmarkt haben dagegen mit dem Wetter zu kämpfen, wie Eberhard Heieck vom Weihnachtsmarkt-Veranstalter Coex, sagte. Nach einem „sehr sehr guten“ ersten Wochenende seien mit dem Regen- und Frostwetter die Besucher weggeblieben. „Die Händler sind im Großen und Ganzen aber noch zufrieden“, sagt Heieck. Ob das angestrebte Ziel von 900 000 Besuchern erreicht werde, sei aber fraglich: „Dafür müssen jetzt nochmal starke Tage kommen.“ Der Weihnachtsmarkt hat bis zum 27. Dezember geöffnet.
Durchwachsen ist auch die Bilanz von Jana Walther, Managerin der Bahnhofspassagen. Während die Kunden am Anfang noch „sehr zurückhaltend“ gekauft hätten, habe sich das Geschäft zunehmend verbessert. „Aufgrund der fehlenden Vielfalt finden die klassischen Weihnachtseinkäufe bei uns aber auch nicht statt“, betonte Jana Walther.
Durchweg positiv fiel die Bilanz von Stern-Center-Manager Stephan Raml aus. In den umsatzstärksten Wochen des Jahres sei die „Frequenz im Moment wirklich erfreulich“. Jeweils rund 40 000 Besucher seien beispielsweise an den Adventssamstagen gezählt worden. „Es ist ein gutes Weihnachtsgeschäft“, so Raml, der auch in den nächsten Tagen mit einem großen Ansturm rechnet. Auch die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr hätten in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. „Dann werden Gutscheine eingelöst, frische Waren eingekauft und es wird umgetauscht.“ Das Parkdeck mit den 2100 Plätzen sei bereits häufig komplett belegt gewesen. Dass auch die kalte Witterung die Menschen in das überdachte Center geführt hat, könne er sich gut vorstellen.
Insgesamt verzeichnet das Center in diesem Jahr eine positive Entwicklung, sagte der Centermanager. Alle Flächen seien vermietet, Center sowie Mieter suchen Mitarbeiter. Allein 18 Stellenangebote sind auf der Internetseite veröffentlicht, rund 1000 Menschen bietet das Center derzeit Arbeit.
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