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Neue Grundschule in Babelsberg: Politik steht hinter Schulstandort Sandscholle
Babelsberg - Trotz einer neuen Onlinepetition gegen eine Grundschule auf dem Sportplatz Sandscholle hält eine Mehrheit der Stadtverordneten an den Plänen fest. Der Vorsitzende des Bildungsausschusses, der Stadtverordnete Clemens Viehrig (CDU/ANW), wies gegenüber den PNN darauf hin, dass die Entscheidung für den Standort zeitnah gefällt werden müsse – weil die Zahl der Kinder in Babelsberg wächst: „Und wir müssen uns darüber klar sein, dass die verfügbaren Flächen nicht unbegrenzt sind.
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Babelsberg - Trotz einer neuen Onlinepetition gegen eine Grundschule auf dem Sportplatz Sandscholle hält eine Mehrheit der Stadtverordneten an den Plänen fest. Der Vorsitzende des Bildungsausschusses, der Stadtverordnete Clemens Viehrig (CDU/ANW), wies gegenüber den PNN darauf hin, dass die Entscheidung für den Standort zeitnah gefällt werden müsse – weil die Zahl der Kinder in Babelsberg wächst: „Und wir müssen uns darüber klar sein, dass die verfügbaren Flächen nicht unbegrenzt sind.“ Ihm gehe es um einen Mehrwert für den Potsdamer Sport – der werde erreicht, wenn als Ersatz für den Rasenplatz der Sandscholle zwei neue Felder am drei Kilometer entfernten Bahnhof Rehbrücke gebaut würden, wie ein Alternativszenario vorsieht.
Auch der Linken-Stadtverordnete Stefan Wollenberg verwies auf den in der Arbeitsgruppe Schulentwicklung von Rathaus sowie Elternvertretern und der Stadtpolitik geschlossenen Kompromiss zur Sandscholle. Zwar müsse auch ein Ersatzplatz für den Sport geschaffen werden. „Im Zweifel müssen Schulwege für die Jüngsten aber kürzer sein als Wege zum Training für die Älteren, die auf der Großfläche der Sandscholle vornehmlich spielen.“ Eine ideale Lösung sei angesichts des Flächenmangels nicht möglich.
Dagegen sagte der SPD-Stadtverordnete Daniel Keller, schon in der Arbeitsgruppe habe er den Standort Sandscholle nicht befürwortet: „Wir müssen weitere Varianten prüfen.“ Er verwies auf eine Waldfläche hinter dem Lindenpark, die einem Investor gehört. Mit diesem müsse die Stadt noch einmal über einen Ankauf verhandeln. Bisher hatte die Stadt erklärt, der Eigentümer wolle nicht verkaufen. Viehrig sagte, sollte sich zügig eine bessere Lösung ergeben, werde sich seine Fraktion nicht verschließen.
Wie berichtet formiert sich in Babelsberg Widerstand gegen die Schule auf der Sandscholle. Auf dem Onlineportal Open Petition ist ein Aufruf gestartet worden, um die Sportstätte zu retten. „Bildung und Sport dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“, heißt es in der Petition, die bis Dienstagmittag bereits mehr als 500 Personen unterschrieben haben, darunter 350 Potsdamer. Werden 1700 Unterschriften erreicht, müssen sich die Stadtverordneten mit dem Anliegen befassen. Die Initiatoren hatten kritisiert, für den Sportplatz gebe es keine adäquaten Ersatzstandorte. Beim Wegfall der Sandscholle würden 800 Sportler – etwa vom SV Babelsberg 03 und von Concordia Nowawes 06 – ihre Sportfläche verlieren. Als Alternative hatten die Initiatoren auf eine Brache in der Glasmeisterstraße verwiesen. Doch das Areal hatte sich schon einmal als ungeeignet erwiesen. Laut Rathaus ist es mit krebserregenden Schadstoffen belastet – früher befand sich dort ein Gaswerk. Von Sanierungskosten in Höhe von rund einer Million Euro war die Rede. Zudem gehört das Gelände unterschiedlichen Eigentümern – es wäre also auch deshalb nicht kurzfristig verfügbar.
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